Irans Präsident Ebrahim Raisi nahm an einer Militärparade teil

Irans Präsident droht Israel: “1. Angriff bewusst limitiert”

Mittwoch, 17. April 2024 | 14:45 Uhr

Irans Präsident Ebrahim Raisi hat seine Warnung an Israel vor einem Gegenschlag erneuert. Bei einer Militärparade in Teheran sagte Raisi am Mittwoch mit Blick auf den iranischen Großangriff vom Wochenende: “Der erste Angriff war bewusst limitiert und als Strafmaßnahme gedacht, sonst wäre vom zionistischen Regime nichts übrig geblieben.” Unterdessen drohen dem Iran neue Sanktionen der USA und der Europäischen Union.

Falls Israel auch nur die geringste “Aggression” gegen den Iran ausüben sollte, wäre die iranische Antwort “verheerend” und die Israelis würden es bitter bereuen, sagte der iranische Präsident laut Nachrichtenagentur Tasnim. Seit der Iran mit Verbündeten am Wochenende Israel mit Hunderten Drohnen und Raketen angegriffen hat, hat die Führung in Teheran ihren Erzfeind bereits mehrfach vor einer militärischen Antwort gewarnt.

Die Regierung in Washington kündigte am Dienstag (Ortszeit) neue Sanktionen gegen Teheran für die kommenden Tage an. Sie richten sich unter anderem gegen das iranische Raketen- und Drohnenprogramm, wie der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, erklärte. Auch die Revolutionsgarden und das iranische Verteidigungsministerium würden ins Visier genommen. Die USA gingen davon aus, dass ihre Verbündeten und Partner mit ähnlichen Maßnahmen folgen. Vor Sullivans Erklärung hatte US-Finanzministerin Janet Yellen bereits angedeutet, dass Sanktionen in Arbeit seien. Die USA wollen zudem mit G7-Partnern und Ländern wie China zusammenarbeiten, um den Zugang des Iran zu den für den Waffenbau benötigten Gütern einzuschränken, wie ein hochrangiger Beamter des US-Finanzministeriums Reportern sagte. “Wir werden Gespräche mit allen wichtigen Lieferanten auf der ganzen Welt führen.”

Auch die EU arbeitet nach Angaben ihres Außenbeauftragten Josep Borrell an einer Ausweitung der Sanktionen. Unter anderem darüber wollen am Mittwoch die Staats- und Regierungschefs der EU bei einem informellen Gipfel in Brüssel beraten. Damit sollten die iranischen Waffenausfuhren getroffen werden, darunter auch die Belieferung Russlands mit Drohnen, erklärte Borrell am Dienstagabend nach Beratungen der EU-Außenminister in Brüssel.

Die iranische Armee hat am Samstag israelische Ziele nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant mit rund 500 Raketen und Drohnen angegriffen. Diese Zahl bestätigte eine Sprecherin Galants am Mittwoch. Die Armee hatte zuvor von mehr als 300 Geschossen allein aus dem Iran gesprochen. Das israelische Militär wehrte nach eigenen Angaben die Attacke erfolgreich ab. Israel hatte Unterstützung der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Jordaniens.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock traf unterdessen bei ihrem siebenten Israel-Besuch seit dem Terrorüberfall der militanten Palästinenser-Organisation Hamas am 7. Oktober mit dem Staatspräsidenten Yitzhak Herzog zusammengetroffen. Der britische Außenminister David Cameron, der ebenfalls in Israel ist, sprach sich für eine maßvolle Reaktion des Landes auf den iranischen Angriff aus. Es sei klar, dass die Israelis die Entscheidung über ihr Vorgehen träfen, sagte der konservative Politiker zu Reportern. Er fügte hinzu: “Wir hoffen, dass sie es auf eine Weise tun, die so wenig wie möglich zu einer Eskalation führt.” Israel müsse sowohl klug als auch hart vorgehen.

Premier Benjamin Netanyahu pocht jedenfalls auf Israels Unabhängigkeit: “Ich danke unseren Freunden für ihre Unterstützung bei der Verteidigung Israels, in Worten und in Taten”, sagte Netanyahu am Mittwoch nach einem Treffen mit Baerbock und Cameron. “Sie haben auch alle möglichen Vorschläge und Ratschläge”, sagte Netanyahu zu Beginn einer anschließenden Kabinettssitzung. “Ich schätze das, aber ich möchte klarstellen, dass wir unsere Entscheidungen selbst treffen werden. Der Staat Israel wird alles Notwendige tun, um sich selbst zu verteidigen.”

Von: APA/AFP/dpa

Kommentare

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10 Kommentare auf "Irans Präsident droht Israel: “1. Angriff bewusst limitiert”"


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Aurelius
Aurelius
Kinig
12 Tage 11 h

Sanktionen bringen gar nichts…und Netanjahu Rache Zug geht unvermindert weiter

N. G.
N. G.
Kinig
13 Tage 10 h

Was nützt es wenn die EU berät und Netanyahu und seine Leute beratungsresistent sind und weiterhin ihren Weg der Rache gehen wollen!?

Aurelius
Aurelius
Kinig
12 Tage 7 h

Israel sollte sich bewusst sein, wenn sie den Iran angreifen, sich immer mehr isolieren

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
12 Tage 5 h

Antisemiten sein und bleiben deswegen decht Antisemiten. Egal ob se Geiseln befreien welln oder ob se sich ruhig verhalten. 😉

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Universalgelehrter
12 Tage 3 h

@Goennenihrwichtigtuer
Kritik an Israels Politik ist nicht automatisch antisemitisch. Es ist wichtig, zwischen legitimer politischer Kritik am Handeln der Regierung und antisemitischer Hetze zu unterscheiden. Leider machen das in diesem Forum viele nicht

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
12 Tage 2 h
@ sel gib i dor prinzipiell recht, des isch a explizit an den Kremtroll gerichtet der in Gaza uan auf Held mocht und gleichzeitig voll Hintern Ungriffskrieg Putins steht. Infoll lesch dor mol durch wos der so von sich gibt, i moch dor a Beispiel: “Ukraine sollte wissen wann sie verloren hat” ober por Hamas sog er nit es gleiche, na, sem druckt er minus wenn men a Geisel Freilassing fordert. Er nimmp es wort Hamas kitamol in Mund und prangert lei die Israeli un. Also konns nit drun liegen dass er so a Gutmensch isch sonder weil er Israel… Weiterlesen »
Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
12 Tage 2 h

@ wenn des a OrtlerNord sog, ok, sog i nix, isch a Pazifist durch und durch sowol in dor Ukraine als a in Gaza ober der Typ nit, der trollt.. konnsch mir glauben dass der kuan tau hot und lei des wieder gib wos sein Kremlmemo ihm vorgibt..

pfaelzerwald
12 Tage 3 h

Frau Baerbock seit Oktober 2023 zum siebten Mal in Israel?
Ganz schön reiselustig für eine Grüne!

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Universalgelehrter
11 Tage 6 h

@pfälzerwald
Reisen gehört zu ihren Institutionen Aufgaben.Ein Außenministerium lässt sich halt nicht vom Sofa aus verwalten.

pfaelzerwald
9 Tage 7 h

@@
Wenn es bei dieser Frau wenigstens etwas nützen würde. Aber ausser Sprechblasen (Lieblingsworte: Gemeinsam, Vor Ort ) kommt von ihr nicht viel.

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