Von: mk
Brüssel – Wie kann der Landwirtschaft in Europa ein Weg in eine erfolgreiche Zukunft geebnet werden? Dieser Frage war der Europäische Jungbauernkongress 2025 gewidmet, der gestern in Brüssel über die Bühne ging. „Die Landwirtschaft ist nicht nur einer der Eckpfeiler der EU, sondern auch einer der Eckpfeiler des Wohlstands in Europa. Fehlt es also an Nachwuchs in der Landwirtschaft, steht unser Wohlstand auf dem Spiel“, so der Südtiroler EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann, als Agrarsprecher der Europäischen Volkspartei im EU-Parlament einer der Organisatoren des Kongresses.
Südtiroler ist zweitinnovativster Jungbauer Europas
Bei dem elften Jungbauernkongress waren fast 500 Jungbäuerinnen und -bauern aus ganz Europa dabei, darunter eine Delegation der Südtiroler Bauernjugend. „Unsere Bauernjugend ist Jahr für Jahr eine Konstante beim Jungbauernkongress“, so Dorfmann, „und sie lässt auch immer wieder mit innovativen Projekten aufhorchen.“ Das war auch in diesem Jahr nicht anders: Beim Innovationswettbewerb im Rahmen des Kongresses konnte sich Manuel Plattner vom Kelderer Hof in Ratschings den zweiten Platz sichern. Sein selbst entwickelter vollelektrischer Einachsmäher überzeugte die Fachjury in Brüssel als praktische, nachhaltige und zudem sichere, effiziente und ergonomische Lösung für die Arbeit in steilem Gelände. „Projekte wie dieses beeindrucken mich immer wieder, auch weil am Hof nicht nur die Idee geboren, sondern der gesamte Prozess abgewickelt wurde – bis hin zum Bau eines Prototyps“, so EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann.
Dass ein Südtiroler Projekt unter den innovativsten in Europa sei, freue ihn natürlich besonders. „Es zeigt, mit wie viel Leidenschaft, Know-how und offenem Geist unsere Jungbauern ihrer Arbeit nachgehen.“ Umso wichtiger sei es, der Jugend in der Landwirtschaft eine Bühne zu geben und sie mit der Politik kurzzuschließen. Der Europäische Jungbauernkongress in Brüssel dient also auch dem Austausch zwischen den jungen Bauern und den EU-Institutionen, die heute massiv vertreten waren. So war die Präsidentin des EU-Parlaments Roberta Metsola ebenso zu Gast wie EU-Agrarkommissar Christophe Hansen und EVP-Fraktionssprecher Manfred Weber.
Position der Südtiroler Bauernjugend zur Junglandwirteförderung
„Unser Kongress bietet Jungbauern eine einmalige Chance, sich mit den Entscheidungsträgern auszutauschen und ihre Ideen einzubringen“, so Dorfmann. So hatte auch die Südtiroler Bauernjugend die Gelegenheit, ihre Vorschläge für die neue Förderperiode als Positionspapier an Agrarkommissar Christophe Hansen und an EU- Parlamentarier Herbert Dorfmann zu übergeben.
Vor allem ging es darin um moderne Fördermethoden, mit denen die EU, Junglandwirte unterstützen kann, etwa durch erhöhte Erstniederlassungsprämien, Investitionsförderungen, faire Produzentenpreise und gezielte Unterstützung kleiner Betriebe sowie des Berggebiets. Zudem fordert das Papier verlässliche Rahmenbedingungen, Schutz vor Klimarisiken, soziale Absicherung und eine Stärkung der Ausbildung, um jungen Bäuerinnen und Bauern nachhaltige Perspektiven für Hofübernahmen und die Weiterentwicklung der Landwirtschaft zu sichern.
„Für uns, die wir am Entscheidungsprozess auf EU-Ebene beteiligt sind, ist es zentral zu wissen, was den Nachwuchs in der Landwirtschaft umtreibt, welche Sorgen es gibt, welche Herausforderungen, aber auch welche Lösungsvorschläge. Schließlich sind es die Jungbäuerinnen und -bauern, die die Zukunft der Landwirtschaft in Europa schreiben – und damit die Zukunft Europas “, so der Südtiroler EU-Parlamentarier.




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