Von: mk
Bozen – Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair zeigt sich in einer ersten Reaktion erfreut über den raschen Sinneswandel des Integrationslandesrates Philipp Achammer, der angekündigt habe, die Broschüre „Muslimische Kinder und Jugendliche in der Schule“ zurückzuziehen und sie überarbeiten zu wollen.
„Die rasche Rücknahme der fragwürdigen Broschüre ist selbstverständlich ein freiheitlicher Erfolg, zugleich aber auch ein Eingeständnis, dass mit dem Zukunftsthema schlechthin, nämlich der Integration von Moslems, leichtfertig, stümperhaft und oberflächlich umgegangen wurde und das ist mehr als bedenklich. Die Integration von Muslimen stellt für unsere Gesellschaft eine besondere Herausforderung dar. Keine andere Religionsgemeinschaft erzeugt ähnlich geartete Schwierigkeiten wie der Islam. Würde die Broschüre in der vorgelegten Form bestehen bleiben, hätte sich die Schule in Südtirol in eine äußerst fragwürdige Richtung entwickelt, die nichts mit unserem christlich-abendländischen Menschenbild mehr zu tun hat, sondern nur noch die persönlichen Befindlichkeiten von Einwanderern berücksichtigt“, so Mair.
Die Freiheitlichen fordern Landesrat Achammer auf, sich gemeinsam mit uns an einen Tisch zu setzen, um einen Forderungskatalog auszuarbeiten, an den sich Zuwanderer zu halten haben.
Laut Mair sei es derzeitig Realität an Südtirols Schulen, dass das Kindergarten- und Schulpersonal verunsichert sei und Eltern im Stich gelassen würden, „weil in Achammers Ressort seit Jahren linksgerichtete Multi-Kulti-Phantasien praktiziert werden“. Der Forderungskatalog solle fordernden, aber auch informativen Charakter haben, „Einwanderer über die Landesgeschichte, Sitten, Traditionen, die in unserem Land und in unserer Werteordnung gelten, die Rolle der Frau, die Bildung usw. informieren, damit es im Nachhinein keine Überraschungen gibt“.
„Für uns ist Integration eine Bringschuld der Einwanderer und wir wissen, dass wir damit die Meinung der Mehrheit der Südtiroler vertrteten!“, schreibt Mair.
„Anfrage widerlegt Achammers Aussage“
Mair schenkt weiters den Aussagen von Landesrat Achammer keinen Glauben, wonach er von der besagten Broschüre nichts gewusst haben will. Ein Dokument aus dem vergangenen Sommer belege laut Mair das Gegenteil.
Am 20. Juni 2018 reichte die freiheitliche Landtagsabgeordnete die Landtagsanfrage 3533/18 betreffend den Ramadan an Südtirols Bildungseinrichtungen ein. Auf die vierte Frage teilte der zuständige Landesrat Achammer am 4. September die 2018 die folgende Antwort mit: „Die Landesregierung spricht sich dafür aus, dass Kindergärten und Schulen auf auftretende Probleme in Zusammenhang mit dem Fasten im Ramadan pädagogisch reagieren. Um die Kindergärten und Schulen dabei zu unterstützen, beauftragt die Landesregierung die Deutsche Bildungsdirektion mit der Entwicklung eines Faltblattes “Muslimische Kinder und Jugendliche in der Schule”, das ganz konkrete Alltagsprobleme thematisiert, Hinweise zu Kleidervorschriften, Schwimmunterricht, Essen, Trinken etc. enthält und Kindern, Eltern und Lehrkräften pragmatische Hilfestellungen anbietet.“
„Aus der Antwort auf meine Anfrage vom vergangenen Sommer geht ganz klar hervor, dass Landesrat Achammer nicht nur von den Arbeiten an der Broschüre wusste, sondern dass ihm der Titel bereits bekannt war“, unterstreicht die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair. „Wie er damit behaupten kann, dass er von der Broschüre nichts gewusst haben will, ist nicht nachzuvollziehen. Als zuständiger Landesrat für Deutsche Bildung und Kultur müsste er zumindest darüber informiert sein, welche Weisungen und Rundschreiben an die Schulen ausgegeben werden“, kritisiert die freiheitliche Landtagsabgeordnete.
„Der Landesrat und gleichzeitige SVP-Obmann muss nun erklären, was die Wahrheit ist, wer von der Broschüre wusste, wer den Auftrag erteilte und wie es sein kann, dass sich unsere Schulen an der muslimischen Minderheit hätten orientieren sollen, wenn nicht wir Freiheitliche diesen Skandal aufgedeckt hätten“, fordert Ulli Mair abschließend.