Bozen – Südtirol könnte ganze 40 Prozent seines Gasbedarfs selbst produzieren. Dies stellt Walter Huber, der langjähriger Direktor der Landesumweltagentur, fest und bemängelt die großen Versäumnisse und fehlenden Biogasanlagen. Volle Zustimmung zu dieser ernüchternden Einschätzung kommt vom freiheitlichen Landtagsabgeordneten Andreas Leiter Reber: „Landesregierung und Bauernbund müssen nicht nur ihre bisherige Haltung gegenüber Biogasanlagen überdenken und auf gezielte Fördermaßnahmen setzen, Südtirol hätte auch alle Voraussetzungen eine perfekte Kreislaufwirtschaft in der Düngerherstellung umzusetzen.“
„Wir müssen endlich begreifen, dass die Gülle ein sehr wertvoller Rohstoff ist, der über Biogasanlagen zu Energie oder in feste Dünger-Pellets umgewandelt werden kann. Hunderte Tonnen der derzeit importierten Industriedünger könnten wir dadurch ersetzen“, so Leiter Reber.
„Wie sehr wir in der Gülleaufbereitung hinterherhinken, belegen die Zahlen: In Italien gibt es derzeit rund 1.800 Biogas- und Biomethananlagen mit starker Tendenz nach oben, davon befinden sich lediglich 31 sehr kleine Anlagen bei uns in Südtirol. Obwohl der Staat jetzt 1,7 Milliarden in den Ausbau von Biogasanlagen steckt und insgesamt 17 Milliarden über PNNR-Gelder in den Biogas-Sektor investieren will, steht heute die Existenz einiger Südtiroler Anlagen sogar auf dem Spiel, weil noch immer keine lokalen Förderprogramme aufgelegt wurden und der Ausbau zu einer wirtschaftlich funktionierenden Betriebsstruktur erschwert wird“, warnt Leiter Reber.
„Wenn die selbsternannte Nachhaltigkeits-Landesregierung nicht jede Glaubwürdigkeit verlieren will“, müsse Landeshauptmann Arno Kompatscher endlich den Schalter umlegen und die Umwandlung von Gülle in Biogas, Biomethan und Festdünger gezielt fördern, so die Freiheitlichen. „Durch eine vernünftige Abstimmung der Ressorts Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Raumordnung kann eine win-win-Situation für alle entstehen und auch einen nicht zu unterschätzenden sozialen Effekt mit sich bringen: Anstatt überdüngter Wiesen und erhöhter Nitratwerte in unseren Gewässern würde die die Gülle in Energie umgewandelt und die Bürger und Haushalte könnte diese über Energiegenossenschaften zu einem vernünftigen Preis beziehen“, ist Leiter Reber überzeugt.
Von: mk
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34 Kommentare auf "Freiheitliche: Kompatscher muss Gülle-Schalter umlegen"
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…besser als stinkende 💩 in der Landschaft zu verspritzen…
Leider muss ich dich, oh so vieles Wissender, enttäuschen. Auch Biogasgülle riecht nicht wie Rosenwasser. Obwohl das so viele gerne hätten…
Doolin weiss eben nicht alles besser wie man sieht!
@Apuleius
…ich bin kein viel wissender,
bin nur ein viel riechender…
🤪
@Doolin…. es ist eine Ansichtssache, mich stört viel mehr der Smoggestank und Feinstaub in den Ballungszentren….
Mehr Frage, als Kommentar: Liegt der Gülleüberschuss nicht daran, dass wir zu viele Kühe in den Ställen haben, die sich von importierten Kraftfutter ernähren? Müssen wir unsere Landwirtschaft wirklich auf den Export von Äpfeln, Wein, Joghurt und Mozzarella ausrichten, oder wäre es möglich, die Selbstversorgung zu stärken?
Ok dann zeig es uns. Anstatt zu Philosophieren. Denn nicht in allen Breitengrade wachsen alle Früchte. Aber naja kann nicht jeder wissen!
@info…Selbstversorgung? Thema Kraftfutter?..naja… meine Empfehlung, die eigenen betriebswirtscahftlichen Kenntnisse im Bereich Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion auffrischen…..der Mensch ist heute soweit gekommen, weil einzelne sich auf bestimmte Dinge spezialisiert haben, daraus mehr produziern können und auch einen Mehrwert daraus erwirtschaften, keiner arbeitet für die Katz! Man muss auch davon leben können! Deshalb Äpfel, Wein und Milchprodukte, weil der Markt ein globaler Markt ist! Selbstversorgung Südtirols ist Utopie!
wenns doch nur sooooo einfach wäre 🙈
wäre höchste zeit…. es ist in manchen tälern kaum auszuhalten vor gestank! die Bauern überdüngen die wiesen mit gülle zum davonlaufen… ob das so gut für unsere wiesen ist wage ich zu bezweifeln….. aber wo kein wille da kein.weg…. ich glaube da verdient das land zu wenig…..
Mico kauf einen Hof und zeig uns wies geht!
@Mico … das mit dem Gestank ist reine Ansichtssache! Ich habe damit kein Problem, mich stört mehr der Gestank und die Luft in den verkehrgeplagten Zentren… oder der Rauch der Zigaretten, das schon ist schädlich!
Ja Arno mach schnell, leg den Schalter um.
Den jetzt getht los mit dem Amoniakgeruch in den Dörfern.
2-3 Schichten übereinander auf der Wiese, damit sicher alle guten Kräuter eingehen.
Aber wir Südtiroler sind ja die besten.
In Südtirol baut man lieber Wellness-Tempel.
Die stinken zumindest nicht
Und man könnte ein Teil der Restgülle so verarbeiten und verpacken, damit man diese als Dünger für Privatgärten und für Zimmerpflanzen nutzen könnte. Es wäre ein weiterer Zugewinn, weitere Arbeitsplätze und regionaler Pflanzendünger in den Geschäftsregalen. Es wäre ein Gedanke wert!
@ genau, ja da bin ich bei Dir, aber es sind so viele Minusdrücker.
da sind sie wieder 9mal klug.
und wenn einer was machen will, denn werden nur Steine im weg gelegt.
und segiert bis zum geht nicht mehr.
Bin ich voll dafür, in unserem Dorf wurde ein solches Projekt mangels Zustimmung der Landwirte vor vielen Jahren schon abgelehnt…
@World…. man sollte sich auch fragen, warum das abgelehnt wurde, vielleicht kostenbedingt? Zurzeit ist die Milchwirtschaft ziemlich unter Druck, hohe Produktionskosten und geringere Einnahmen, daneben hohe Investitionskosten….. da soll mir keiner wieder mit den vielen Beiträgen kommen, denn wäre es so, würden nich alle Jahre 100 Betriebe aufgeben….
Ba ins in der Gegend isch a so an Unloge, ober die Bauern bringen lieber die “Originalgülle” af ihmene Felder aus, weil sell ihmen nix zusätzlich kostet…
Gülle ist in Hülle und Fülle durch ständiger Überfütterung mit zugekauften Kraftfutter……
die Hochdruckfäßer wären long schon zu verbieten gewesn…stinkt jo giwaltig🫤
Kompatscher und vor allem Schuler.
Es gibt nur ganz wenige Gebiete in Südtirol, wo Biogasanlagen ökonomisch und ökologisch sinnvoll geführt werden können. Durch gemeinschaftliche Biogasanlagen entsteht nämlich viel zusätzlicher Verkehr durch Hin- und Rückfahrten von Gülle (= > 90 % Wasser), der den Umweltnutzen wieder verpufft. Photovoltaikanlagen haben da schon den wesentlich besseren Wirkungsgrad. Besser ist es meines Erachtens, die Gülleseparierung (Eindickung der Gülle) zu fördern. Das vermindert auch den Geruch u. allenfalls überschüssiger Dünger kann transportwürdig verkauft werden.
Biogasanlagen wie wir sie bis dato in Südtirol haben sind nichts anderes als ein Feigenblatt. Die Energie die im Futter enthalten ist findet sich in der Milch wieder, sprich Butterfett, Milcheiweis, Milchzucker. was bei der Kuh hinten raus kommt ist nix auser Wasser und eben Kot mit niedrigem Energiegehalt. Die Biogasanlagen z.b. in Deutschland funktionieren mit siliertem Energiemais und demenstsprechend ist die Energieausbeute. Interessant wäre es zu wissen wie groß der Energieinput und Output der Biogasanlage Wipptal ist.
do hotter nit gonz Unrecht
naja, würde dies wieder in den Bereich Wahlkampf schieben, eine sehr oberflächliche Behautpung. Erhöhte Nitratwerte in den Gewässern? Hat der Leiter-Reber den Gewässerschutzplan nicht gelesen? Eine Biogasanlage braucht eine bestimmte Menge an frischem Rohstoff von 500 GVE, dazu ist zu bedenken, dass alle Jahre über 100 Betriebe aufgeben. Es sind um die 4000, langfristig rechnet man mit einer Halbierung…… das Abholen, entlegene Höfe, usw. sollte man auch wirtschaftlich bedenken….. wenn der Bauern nicht mit Gülle/Mist düngt, müssen auch Alternativen gesucht werden….
Was wollt ihr dann überhaupt? Mineralische Dünger soll der Bauer keine verwenden da sie ja Kunstdünger genannt werden und damit schlecht sind, organischer Dünger also Mist und Gülle ist den feinen Nasen nicht bekömmlich. Habt Ihr eine Ahnung wie Landwirtschaft funktioniert? Macht den Selbstversuch! Esst mal einen Monat NIX (kein Dünger) und zum Trinken stellt ihr euch mit offenem Mund in den Regen (keine Beregnung). So “fühlt” sich das Gras😉
Gegen sinnvoller Umgang mit der Brühe ist man nicht dagegen, aber es kann nicht sein, dass neben Bäche und andere Wasserläufe gespritzt werd, was das Zeug hält (in unserer Gemeinde massenhaft gesichtet), und der Bach dann trüb oder schaumig ist! Von den Gestank, der Kopfschmerzen, Unwohl oder sonstiges verursachen reden wir nicht mal. Und überhaupt ein “guter” Mist stinkt nicht.
Lokale Fördersubventionen auf ewig für eine Technologie die sich ohne Steuergelder nicht rechnet. Populisten…
Früher war mal einer der schrieb die Kühe muss man abschaffen, sie stinken zuviel.😒 Es gibt zu viel negetive Luftverhältnisse.
Der LH und Schalter umlegen 🤔
Gülle-Schalter umlegen heisst weniger 💩 zu schparieren