Von: mk
Bozen – Am Tag der Autonomie gedenken Südtiroler eines wichtigen Meilensteins in der Geschichte des Landes. Die Freiheitlichen zeigen sich jedoch skeptisch. Ein ehrlicher Blick zeige: Die Autonomie, die einst als Schutz und Chance gedacht war, sei vielfach ausgehöhlt. „Zahlreiche Zuständigkeiten bestehen nur noch auf dem Papier, entscheidende Fragen werden weiterhin in Rom oder Brüssel entschieden“, kritisiert Obmann Roland Stauder in einer Aussendung.
Die jüngsten Reformgespräche seien ein Schritt – aber kein Durchbruch. „Was uns jetzt als Fortschritt verkauft wird, ist vielfach die verspätete Rückgabe von Rechten, die Südtirol längst zustanden. Das reicht nicht, um unser Land in eine sichere Zukunft zu führen“, so die Freiheitlichen.
Südtirol steht laut Stauder vor großen Herausforderungen: „Migration, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, Steuerpolitik, Energiepolitik, Arbeitsrecht, soziale Sicherheit uvm. In all diesen Bereichen braucht es klare Gestaltungsspielräume, die weit über den bisherigen Autonomiestatus hinausgehen. Wer die Zukunft sichern will, darf nicht beim Verwalten stehen bleiben.“
Die Autonomie sei ein Fundament, aber kein Endpunkt. „Sie war ein wichtiger Weg, doch das Ziel liegt weiter vorne. Dieses Ziel heißt: ein Freistaat Südtirol, in dem alle drei Sprachgruppen ihre gemeinsame Heimat selbstbestimmt gestalten können – im Herzen Europas, demokratisch, verantwortungsvoll und nach unseren Bedürfnissen“, erklären die Freiheitlichen.
„Der Tag der Autonomie mahnt uns daher: Wir dürfen nicht in der Vergangenheit verharren. Südtirol braucht Perspektiven, Mut zu neuen Schritten und den politischen Willen, die Zukunft aktiv in die Hand zu nehmen, um Eigenständigkeit und Stabilität langfristig abzusichern“, so Stauder.
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