Von: Ivd
Bozen – In der jüngsten Plenarsitzung des Südtiroler Landtags standen verschiedene Anträge zur Diskussion, die auf die Verbesserung der Lebensqualität der Einheimischen und die Förderung der lokalen Wirtschaft abzielen.
Freizeitticket für Einheimische
Ein Antrag, der von Andreas Leiter Reber (Freie Fraktion) eingebracht wurde, zielt darauf ab, den Tourismusdruck auf die einheimische Bevölkerung abzumildern. Der Vorschlag, ein „Freizeitticket“ und günstigere Tageskarten für die Südtiroler Bevölkerung einzuführen, stieß auf breite Unterstützung. Das Ticket soll den Zugang zu Freizeit- und Kultureinrichtungen für Einheimische erschwinglicher machen, um die Belastung durch die touristische Teuerung auszugleichen. Kritiker, wie Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit), warnten jedoch vor möglichen rechtlichen Problemen, da ein solches Angebot möglicherweise gegen EU-Recht verstoßen könnte. Der Antrag wurde schließlich mit 15 Ja und 17 Nein abgelehnt.
Internet im Zug: Bessere Konnektivität gefordert
Im zweiten Antrag, eingebracht von Zeno Oberkofler (Grüne) und anderen, wurde die Verbesserung der Internetverbindung auf den Bahnstrecken in Südtirol gefordert. Das Ziel ist es, stabile WLAN- und Mobilfunkverbindungen in Tunneln und auf der gesamten Strecke zwischen Brenner und Salurn zu gewährleisten. Trotz technischer Herausforderungen, insbesondere in bestehenden Tunnels, wurde der Antrag mit 17 Ja und 16 Nein angenommen, was einen Schritt in Richtung der digitalen Anbindung Südtirols darstellt.
Digitales Gutscheinsystem für die lokale Wirtschaft
Ein weiterer Antrag von Paul Köllensperger (Team K) befasst sich mit einem digitalen Gutscheinsystem, das als Regionalwährung für Südtirol dienen soll. Ziel ist es, die lokale Wirtschaft zu stärken und den Druck durch große Online-Händler zu verringern. Köllensperger stellte klar, dass es sich nicht um eine Währung handele, sondern um ein System, das bestehende Initiativen ergänzt. Der Antrag wurde überwiegend positiv aufgenommen, auch wenn es Bedenken hinsichtlich der Auszahlung von Sozialleistungen über das System gab. Der Antrag zur Einführung eines Pilotprojekts wurde mit 32 Ja und 2 Enthaltungen angenommen, was den Weg für die weitere Prüfung des Projekts ebnete.
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