Von: luk
Bozen – Zeno Oberkofler, von “Fridays for Future – Südtirol” übt Kritik am Entwurf für den neuen Südtiroler Klimaplan. Dieser reiche nicht weit genug.
“Seit mittlerweile fast drei Jahren gehen wir auf die Straße, um unser Recht auf eine intakte Welt auch in der Zukunft einzufordern. Es wurde uns versichert, dass in kürzester Zeit der Klimaplan erneuert werden würde. Wir haben darauf gepocht, dass die Zielsetzung pariskonform sein muss (für Südtirol hieße das Klimaneutralität im Jahr 2035), dass alle Anstrengungen in Richtung Klimaschutz gehen müssen, dass die Wissenschaftler in der Erarbeitung miteinbezogen werden müssen. Nun wurde endlich der Entwurf des neuen Klimaplans fertiggestellt. Es wurden leider Ziele formuliert, die nicht mit den italienischem Piano Energia e Clima, nicht mit den europäischen Green New Deal und ganz zu schweigen mit den Pariser Klimaabkommen im Einklang sind. Nicht mal netto null im Jahr 2050 sieht der Plan vor. Es wurden die im Klimaplan 2011 gesetzten und verfehlten Ziele sogar nach vorne verlegt. Eine Bankrotterklärung von Landesrat Giuliano Vettorato gegenüber der größten Herausforderung unserer Zeit”, so Oberkofler.
Vor ein paar Tagen gab es eine Debatte im Landtag, wo auf all diese Punkte hingewiesen wurde. Klimalandeshauptmann Arno Kompatscher und fast die ganze Landesregierung: abwesend. In der Replik der Mehrheit: ‘Alles gut, wir machen schon, wir haben die Pressekonferenz Every Day For Future organisiert.’ Mir ist bewusst, dass konsequenter Klimaschutz eine riesige Herausforderung für Politik und Gesellschaft ist. Meistens bin ich daher eher diplomatisch bei meiner Kritik. Heute bin ich allerdings nur wütend, enttäuscht und besorgt. Der Ernst der Lage ist bei viel zu vielen Menschen noch nicht angekommen. So darf es nicht weitergehen”, schließt Oberkofler.