Der Krieg überzieht die Ukraine seit 2022

Fünf Tote durch russischen Raketenangriff in der Ukraine

Freitag, 27. Juni 2025 | 15:39 Uhr

Von: APA/Reuters/AFP

Bei einem russischem Luftangriff auf die ukrainische Region Dnipropetrowsk sind nach ukrainischen Angaben am Freitag fünf Menschen getötet worden. 23 weitere Menschen seien bei dem Angriff auf den Ort Samar in der Nähe der Stadt Dnipro verletzt worden, teilte Regionalgouverneur Serhij Lysak mit. Die Behörden in der nordostukrainischen Region Charkiw meldeten nach einem russischen Angriff einen weiteren Toten und drei Verletzte.

Die russische Armee hatte diese Woche schon mindestens 23 Menschen bei Angriffen auf Dnipro und Samar getötet. Moskau erklärte zudem, zwei weitere Dörfer in der Nähe der Grenze zur Region Dnipropetrowsk im östlichen Zentrum der Ukraine eingenommen zu haben. Die russische Armee versucht derzeit das erste Mal seit Kriegsbeginn, in Dnipropetrowsk Fuß zu fassen.

Russland habe in der Nacht auf Freitag mit 363 Drohnen und acht Raketen angegriffen, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Die Luftabwehr habe davon 359 Drohnen sowie sechs Raketen abgeschossen. Der Angriff habe sich hauptsächlich gegen die westliche Kleinstadt Starokostjantyniw gerichtet, in der sich ein wichtiger Luftwaffenstützpunkt befindet. Die Stadt ist häufig Ziel russischer Luftangriffe.

Bei dem landesweiten Angriff habe es drei direkte Treffer gegeben, teilt die Luftwaffe weiter mit. Zudem seien acht Gebiete von herabfallenden Trümmern nach Abschüssen getroffen worden. Ob der Luftwaffenstützpunkt beschädigt wurde oder wo sonst Schäden entstanden sind, wurde nicht erklärt. Russland hat seine Luftangriffe in den vergangenen Wochen verstärkt, trotz der beiden Runden direkter Verhandlungen mit der Ukraine in der Türkei Mitte Mai und Anfang Juni.

Flughafen Wolgograd zeitweise geschlossen

Der russische Flughafen Wolgograd östlich der Ukraine wird nach nächtlichen Drohnenangriffen wieder für den Flugverkehr freigegeben. Das teilte die Luftfahrtbehörde Rosawiazija auf Telegram mit, nachdem der Flughafen über drei Stunden lang geschlossen worden war. Auch der Straßenverkehr über den Don-Fluss im Bezirk Kalachewski der Region Wolgograd ist eingeschränkt. Grund sei die Beseitigung von Trümmern nach dem Drohnenangriff, erklärte die örtliche Verwaltung.

“Minenräumer sind im Einsatz”, schreibt Wolgograd-Gouverneur Andrej Botscharow auf Telegram. Es habe keine Verletzten gegeben.

Chinesischer Reporter verletzt

In der westrussischen Region Kursk ist nach Angaben eines chinesischen Fernsehsenders einer seiner Journalisten bei einem ukrainischen Drohnenangriff verletzt worden. Einer seiner Reporter sei am Donnerstagnachmittag “am Kopf verletzt” und zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden, erklärte der staatliche Fernsehsender Phoenix TV am Freitag. Der Vorfall ereignete sich demnach, als der Journalist Lu Yuguang nahe der angegriffenen Einrichtungen berichtete.

In einer im russischen Staatsfernsehen am Freitag verbreiteten Aufnahme ist Lu zu sehen, wie er mit einem weißen Verband über dem Kopf mit Journalisten spricht.

Nach Angaben des russischen Außenministeriums befand sich der chinesische Reporter zum Zeitpunkt des ukrainischen Angriffs mit einem Filmteam in dem Dorf Korenewo. Das Ministerium warf Kiew vor, Journalisten “gezielt anzugreifen” und forderte die “verantwortlichen Regierungen auf, dies zu verurteilen”.

Das Außenministerium in Peking reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme. Hinsichtlich des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stellt sich China als neutral dar. Westliche Länder werfen Peking allerdings vor, Moskau wirtschaftlich und politisch entscheidend zu unterstützen.

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