Von: mk
Bozen – Der Beitritt der Provinz zum Netzwerk Ready kann nicht nur symbolisch sein. Davon ist zumindest Francesca Schir vom Vorstand des Team K überzeugt. Das Netzwerk setzt sich gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität ein.
„Wir alle möchten in einer Provinz leben, die wirklich allen Bürgerinnen Bürgern gegenüber aufmerksam ist, einer Provinz, die reale Probleme wie Homophobie ernst nimmt und wirksame Präventions- und Gegenmaßnahmen auf normativer, rechtlicher, sozialer und kultureller Ebene aktiviert“, erklärt das Team K.
Der Kampf gegen Diskriminierung beginne mit der Bildung, der Sensibilisierung und der Übernahme guter Beispiele. Die vom nationalen Netzwerk der öffentlichen Verwaltungen gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität ausgearbeitete Absichtserklärung gehe in diese Richtung und sei deshalb von vielen Gemeinden, darunter Bozen, Eppan, Brixen und im letzten Jahr von Meran, angenommen worden. „Wir befinden uns nicht im Bereich der reinen Symbolik: Der Beitritt hat konkrete Konsequenzen und erfolgt durch eine Abstimmung des Gemeinderates und über einen anschließenden Beschluss des Stadtrates. Im Falle von Meran war das Votum einstimmig und auch die Lega hat Ja zum Beitritt gesagt“, erklärt Schir.
Das Team K bedauert dass den Erklärungen der Landesregierung kein offizieller Beschluss folgen werde. „Will die SVP uns glauben machen, dass sie sich symbolisch gegen die Diskriminierung einsetzt, ohne jedoch irgendeinen formalen Beschluss zu fassen, also ohne Ausgabenverpflichtung und folglich ohne Initiative?“, fragt Schir.
Das Team K spricht von „Rainbow washing“ im großen Stil, „um vorzugeben, modern und avantgardistisch zu sein, ohne jedoch etwas gegen die leider immer noch weit verbreitete Homophobie zu tun“. Letztendlich werde die Provinz Bozen nicht „wirklich“ dem Netzwerk beitreten, wie zunächst behauptet worden sei. „Diese Wende ehrt sicherlich nicht eine Provinz, die behauptet, sie sei offen für die Zukunft und respektvoll gegenüber allen und nicht einmal die Lega, die auf Provinzebene die Initiative gestoppt hat“, kritisiert Schir.
Man wisse, dass rassistische und homophobe Gewalt, die sich in verschiedenen Formen zeigt, exponentiell zunehme. Dies bestätige der nationale Bericht zur Überwachung von Hassverbrechen (2016), in dem die schwersten Übergriffe der letzten Jahre aufgelistet sind. „Wir glauben, dass es daher notwendig ist, Netzwerke der Solidarität für alle Minderheiten zu schaffen – in Südtirol übrigens ein besonders wichtiges Thema – und wir müssen Initiativen fördern, um eine Provinz mit einer wirklich europäischen Perspektive in dieser Frage aufzubauen“, so das Team K.