Beim Referendum liegt Südtirol im Spitzenfeld

Gemeinderatswahlen 2020: Wahlbeteiligung bei 65,4 Prozent

Montag, 21. September 2020 | 17:05 Uhr

Bozen – Die Gemeinderatswahlen in Südtirol sind nach zwei Tagen geschlagen und die Wahlbeteiligung steht nun fest. Der Ausgang der Wahl wird allerdings erst am Dienstag ermittelt werden. Da die Wahl mit dem Referendum zusammengelegt worden war, konnte ausnahmsweise auch am Montag gewählt werden.

Nach Meldung aus allen 475 Wahlsektionen lag die Wahlbeteiligung südtirolweit bei 65,4 Prozent. In absoluten Zahlen haben 270.466 der 413.567 Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.

Bei den vorhergehenden Gemeinderatswahlen lag die Wahlbeteiligung südtirolweit um knapp einen Prozentpunkt (66,4 Prozent) höher. Somit wurde ein ähnliches Niveau erreicht wie schon 2015.

Region Trentino Südtirol

Es gibt aber natürlich von Gemeinde zu Gemeinde Unterschiede. In einigen Gemeinden liegt die Wahlbeteiligung deutlich über jener von vor fünf Jahren – so etwa in Andrian, wo 75,2 Prozent der Wahlberechtigten wählen gegangen sind. 2015 waren es nur 58,7 Prozent. In vielen Gemeinden waren die Wähler ähnlich fleißig, wie bei den vorhergehenden Wahlen und in manchen Gemeinden machte sich eher Wahlmüdigkeit breit – wie in Dorf Tirol. Hier strömten nur 60,9 Prozent der Wahlberechtigten in die Wahllokale. 2015 gingen noch 71,2 Prozent wählen.

Kleine Gemeinden

Ganz besonders “wahlfaul” waren die Menschen aber in Corvara (56,4 Prozent), Mals (53,6 Prozent), St. Pankratz (57,9 Prozent) und Taufers im Münstertal (50,3 Prozent).

Besonders fleißig zeigten sich die Wähler in Abtei, wo die Wahlbeteiligung 81,7 Prozent erreichte, aber auch in Altrei (81,5 Prozent), in Gsies (82 Prozent), Rodeneck (80,4 Prozent), Waidbruck (84,1 Prozent) und Prags (82,5 Prozent).

Große Gemeinden

Bei den großen Stadtgemeinden waren die Wähler ähnlich fleißig oder sogar fleißiger, als noch bei den letzten Gemeinderatswahlen: In Bruneck schritten 60,9 Prozent zu den Urnen (2015 waren es 59,3), in Brixen gingen 64,1 Prozent wählen (2015 waren es 66 Prozent), in Leifers machten 66,3 Prozent der Wahlberechtigten ihr Kreuzchen (2015 waren es 64,8 Prozent) und in Meran war die Wahlbeteiligung mit 57,3 Prozent ebenfalls etwas höher als noch 2015 (56,4 Prozent).

In der Südtiroler Landeshauptstadt mit 80 Wahlsektionen ist die Wahlbeteiligung erfreulicherweise etwas deutlicher gestiegen. Gingen vor fünf Jahren noch 56,2 Prozent zur Gemeinderatswahl, waren es bei dieser Wahl mehr als 60,6 Prozent.

Region Trentino Südtirol

Wahlbeteiligung beim Referendum

Beim Referendum über die Verkleinerung des italienischen Parlaments wird vonseiten des Regierungskommissariats eine Wahlbeteiligung von 69,96 Prozent gemeldet. Damit liegt die Provinz Südtirol im Vergleich zu anderen Provinzen und Regionen Italiens im Spitzenfeld. Mit nur rund 35 Prozent Wahlbeteiligung beim Verfassungsreferendum war das Interesse auf Sardinien und in Sizilien am geringsten.

In den Wahlsektionen läuft nun die Auswertung der Stimmzettel zum Referendum. Mit einem Ergebnis wird in den kommenden Stunden gerechnet. Es zeichnete sich aber bereits bald ein klarer Sieg für das JA ab. 

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen am Dienstagvormittag

Gleich nach Schließung der Wahllokale wurde mit der Auszählung der Stimmen für das Referendum begonnen. Wegen der nationalen Bedeutung hatte dies Vorrang. Erst am Dienstag um 9.00 Uhr werden die Wahlkommissionen erneut zusammentreten, um die Stimmen für die Gemeinderatswahlen auszuzählen. Die Ergebnisse werden im Laufe des Dienstagvormittag erwartet.

In Gemeinden mit über 15.000 Einwohnern kann es am 4. Oktober zu einer Bürgermeister-Stichwahl kommen, sofern nicht einer der Kandidaten bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erlangt. In den Gemeinden mit unter 15.000 Einwohnern genügt für die Wahl zum Bürgermeister die relative Mehrheit der abgegebenen Stimmen.

Zum Schutz vor Corona-Infektionen mussten die Wähler einen Mund-Nasen-Schutz tragen, außerdem wurde der Zutritt zu den Wahllokalen begrenzt. In den Wahllokalen wurde besonders auf Hygiene geachtet. So trugen die Mitglieder der Wahlkommission Einweghandschuhe und die Bleistifte durften nicht in der Wahlkabine verbleiben. Ältere Menschen und Risikogruppen hatten Vorrang bei der Stimmabgabe.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen