Von: mk
Bozen – Jene Mussolini-Gipsttatue, die Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi im Februar 2017 von den Vertretern der Süd-Tiroler Freiheit erhalten und in einem Wutanfall zu Boden geworfen hat, kommt nun ins Bozner Museum für moderne Kunst.
Die Bewegung hatte dem Bürgermeister den „goldenen Mussolini“ deshalb überreicht, weil sie kritisierte, dass mit Südtiroler Steuergeldern Kopien des Markuslöwen und der römischen Wölfin angefertigt werden, damit diese auf den Säulen gegenüber dem Siegesplatz „in altem neuem Glanz erstrahlen“. Die ehemalige Landtagsabgeordnete Eva Klotz und der Sprecher der Ortsgruppe Bozen, Christian Kollmann, sprachen von einer „verdrehten faschistischen Erinnerungskultur“.
Gemeinsam mit der Gallerie „Alessandro Casciaro“ hat Caramaschi nun die Scherben der Statue in eine Vitrine aus Plexiglas aufbewahren lassen, wo sie im Museion unter dem Titel „Menschliche Dummheit 2017“ ausgestellt werden.
Da er ein großer Fan zeitgenössischer Kunst sei, habe er diese pseudopolitische Performance in ein Kunstwerk verwandeln wollen, erklärte Caramaschi, der an der Spitze einer Mittelinks-Verwaltung steht.
„Unsere Aktion war keineswegs eine menschliche Dummheit, sondern eine politische Warnung vor der von Caramaschi offenbar unterstützten Refaschistisierung Bozens! Eine menschliche oder vielmehr politische Dummheit ist dagegen vielmehr die neuerliche Aktion Caramaschis, die verbrecherischen Symbole des Faschismus zu verharmlosen und zu reparieren“, wetterte Kollmann als Antwort auf Aktion des Bürgermeisters.