Von: Ivd
Bozen – Ein klares politisches Zeichen, bunt und unmissverständlich: Die Südtiroler Grünen haben angekündigt, bei der allerersten Pride-Parade in Bozen am Samstag geschlossen mitzumarschieren – jede Abgeordnete in einer Farbe des Regenbogens. Die Bildbotschaft: Einheit in Vielfalt. Das farbenfrohe Statement erinnert stark an den Protest, der gestern im deutschen Bundestag von Abgeordneten der Grünen und Linken vollzogen wurde.
In Berlin hatte sich das Plenum des Deutschen Bundestags in einen Regenbogen verwandelt, als mehrere Abgeordnete demonstrativ ihre Jacken ablegten und farbige Outfits sichtbar wurden – eine Reaktion auf das von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CSU) ausgesprochene Verbot, zum diesjährigen Christopher Street Day eine Regenbogenflagge am Reichstagsgebäude zu hissen.
Bunt, vielfältig, offen! 🌈 Wir kämpfen im Bundestag für queere Sichtbarkeit und gegen queerfeindliche Hasskriminalität. Die rechtliche Diskriminierung von LSBTIQ muss beendet werden!
Dazu haben wir heute einen Antrag zum Schutz queerer Personen eingebracht. pic.twitter.com/3atWnThKNu
— Grüne im Bundestag 🇪🇺🏳️🌈 (@GrueneBundestag) June 26, 2025
Auch die Südtiroler Grünen sehen Sichtbarkeit als politisches Gebot der Stunde. In einer Mitteilung kündigten sie ihre Teilnahme an der Bozner Pride als klares Bekenntnis für Gleichberechtigung und gegen Queerfeindlichkeit an. Wörtlich heißt es: „Vielfalt braucht Sichtbarkeit.“ Der Auftritt der Landtagsabgeordneten im Regenbogen-Outfit macht deutlich, dass es nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben soll.
Gerade in Zeiten, in denen queerfeindliche Übergriffe zunehmen – bundesweit und auch in Südtirol – wollen die Grünen Haltung zeigen. Laut aktuellen Daten des Bundeskriminalamts hat sich die Zahl der queerfeindlichen Straftaten in Deutschland seit 2010 verzehnfacht. Allein in Berlin wurden im Jahr 2024 über 730 derartige Vorfälle gemeldet.
Die erste Pride in Bozen markiert für Südtirol einen historischen Moment – und für die Grünen den Startschuss für eine offene Gesellschaft, in der alle Menschen gleich sicher und sichtbar leben dürfen.
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