Von: ka
Bozen – Die Reduzierung der Patientenanzahl stand im Mittelpunkt eines Treffens von Landesrätin Stocker und der Ärztegewerkschaft FIMMG heute in Rom.
Da das Vertragsverhältnis der Hausärzte nicht über Gesetze, sondern mit Kollektivvertrag geregelt ist, ist es auch und gerade deshalb Aufgabe der Fachgewerkschaften, Besonderheiten und Notwendigkeiten über ihre Dachorganisationen in die Verhandlungen zum Kollektivvertrag auf gesamtstaatlicher Ebene einzubringen.
Gemeinsam mit dem Landesekretär der FIMMG (Federazione dei Medici di Medicina Generale), Luigi Rubino, statteten Gesundheitslandesrätin Martha Stocker und Ressortdirektor Michael Mayr deshalb dem Generalsekretär der FIMMG, Giacomo Melillo, in Rom einen Besuch ab. “Wir müssen alles daran setzen, bei den Kollektivvertragsverhandlungen auf gesamtstaatlicher Ebene eine Ausnahmeregelung für Südtirol und die Berggebiete bei der Reduzierung der Patientenanzahl auf 1500 Patienten (plus 5 Prozent für Familienangehörige) pro Hausarzt zu erwirken”, sagte Landesrätin Stocker vor dem Treffen.
Zur Erinnerung: Die FIMMG hatte den Landeskollektivvertrag der Hausärzte angefochten und dadurch die Anwendung des gesamtstaatlichen Kollektivvertrages durchgesetzt, der unter anderem die Reduzierung der Patientenanzahlen vorsieht.
Landesrätin Stocker bemühte sich beim Treffen, wieder Bewegung in die festgefahrenen Verhandlung über die Verringerung der Patientenanzahlen zu bringen. “Nach unseren Analysen über die künftige Verfügbarkeit von Hausärzten zeichnet sich eine Benachteiligung der Berggebiete in Südtirol ab. Dieser Entwicklung wollen wir gemeinsam mit der größten Hausärztegewerkschaft FIMMG entgegenwirken, damit die Kollektivvertragsverhandlungen über dieses so wichtige Thema wieder aufgenommen werden”, sagte Landesrätin Stocker. Dies, sei bei dem Treffen auch gelungen, so die Gesundheitslandesrätin. Die Spitzenvertreter der Gewerkschaft der Allgemeinmediziner FIMMG erklärten bei dem Gespräch in Rom gegenüber Landesrätin Stocker ihre volle Bereitschaft zu einer konstruktiven Zusammenarbeit, zur Fortsetzung der Verhandlungen, um bald möglichst zu einer Lösung zu finden. Neben der Patientenanzahl waren auch die Betreuungskontinuität und die zusätzlichen Leistungen der Allgemeinmediziner Themen des heutigen Gesprächs in Rom.