Von: luk
Bozen – Der Südtiroler Heimatbund (SHB) hat sich in einer Aussendung kritisch zur laufenden Debatte um die Umbenennung von Südtiroler Schutzhütten geäußert. Während Namen wie „Kasseler Hütte“ oder „Stettiner Hütte“ infrage gestellt würden, trage etwa die Hütte bei den Drei Zinnen weiterhin den Namen „Antonio-Locatelli-Hütte“ – benannt nach einem Offizier, der am faschistischen Kolonialkrieg gegen Äthiopien beteiligt war.
SHB-Obmann Roland Lang bezeichnet diese Praxis als „grotesken Widerspruch“. Es sei inakzeptabel, historische Namen mit alpiner Tradition zu ändern, während faschistisch belastete Bezeichnungen bestehen bleiben.
Der SHB fordert daher die sofortige Umbenennung der Locatelli-Hütte und spricht sich gleichzeitig gegen eine generelle Streichung traditionsreicher Hüttennamen aus. Diese seien Teil der alpinen Erschließungsgeschichte und der kulturellen Identität Südtirols.
Zugleich warnt der Heimatbund vor einer „gefährlichen Schieflage im historischen Bewusstsein“, wenn mit zweierlei Maß gemessen werde. Wer ernsthaft über zeitgemäße Namen diskutieren wolle, müsse zuerst die faschistischen Relikte beseitigen.
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