Von: luk
Bozen/Pustertal – Der Heimatpflegeverband Südtirol hat sich klar gegen die jüngst von Bezirksgemeinschaftspräsident Alexander Steger ins Spiel gebrachte Erweiterung der Pustertaler Straße ausgesprochen. In einer Aussendung bezeichnet Obfrau Claudia Plaikner den Vorstoß als veraltete Verkehrspolitik: „Breitere Straßen bedeuten mehr Autos, mehr Staus und weniger Lebensqualität.“
Statt neuer Fahrspuren fordert der Verband Investitionen in den öffentlichen Verkehr. Besonders begrüßt wird die ablehnende Haltung von Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, der ebenfalls auf den Bahnausbau als Lösung für das Verkehrsproblem setzt.
Der Verband verweist auf bestehende Pläne und Ziele der Landespolitik, wie den Mobilitätsplan oder den Klimaplan 2040, die keine zusätzliche Straßenausweitung vorsehen. Die Idee einer dritten Spur im Pustertal sei mit den Klimazielen nicht vereinbar. „Straßenausbau zieht zusätzlichen Verkehr an – das belegen jahrzehntelange Erfahrungen“, so Plaikner.
Kritisch sieht der Heimatpflegeverband auch einzelne Ausbauprojekte wie die geplante Kreuzung in Olang oder den Kniepass-Ausbau. Diese könnten einen Dominoeffekt auslösen und zu weiteren Straßenausbau-Forderungen in anderen Landesteilen führen.
Plaikner warnt davor, Südtirols Täler in bloße Transitzonen zu verwandeln. Der Fokus müsse auf nachhaltiger Mobilität liegen – auf mehr Zugverbindungen, sicherer Radinfrastruktur und attraktiven Alternativen zum Auto.
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