Von: mho
Bozen – Am 1. Oktober wird alljährlich der Internationale Tag der älteren Generation gefeiert. Landtagsabgeordneter und stellvertretender Landesvorsitzender der SVP-Senioren Helmuth Renzler erinnert deshalb daran, dass Südtirol heute nur so gut dasteht, weil viele Menschen jahrelang hart dafür gearbeitet haben. Darauf sollen die Senioren stolz sein.
“Ob diese Menschen nun 60, 70 oder 80 Jahre alt sind, ist völlig uninteressant. Auf die Frage nach den Altersstrukturen gibt es keine eindeutige Antwort. Ab welchem Alter eine Person zu den Senioren zählt ist individuell gelagert”, so Renzler. Ein Drittel der Bevölkerung sei über 60 Jahre alt. Viele von ihnen hätten aber dennoch nicht das Rentenalter erreicht und müssten bis zu ihrem 70. Lebensjahr arbeiten. Viele Menschen würden schon mit knapp 30 Jahren an die Zeit nach dem Ruhestand denken. Andere wiederum seien noch mit 80 Jahren führende Köpfe und würden aus ihrem Ruhestand wieder in die Arbeitswelt zurückgeholt.
„Das effektive Alter der Menschen spielt eine relative Rolle. Tatsache ist, dass wenn ein Mensch sein ganzes Leben lang gearbeitet hat, dann hat er sehr viel Ausdauer und Kraft bewiesen. Die Senioren sollen sich dessen bewusst sein und deshalb auch mehr Mut haben von den jüngeren Generationen mehr Respekt, Wertschätzung und Anerkennung einzufordern. Sie sollen sich wehren, gerade weil sie die Kraft haben“, sagt Renzler.
Auch die finanzielle Kraft vieler Senioren spiele eine immer größere Rolle. Beispielsweise wäre es heutzutage ohne die finanziellen Mittel der älteren Generation vielen jungen Menschen gar nicht mehr möglich, an Eigenheime zu denken. Sie spielten auch in den Familien eine enorm wichtige Rolle. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei in vielen Fällen nur möglich, weil Großeltern die Betreuung ihrer Enkelkinder übernehmen.
„Unsere Gesellschaft täte gut daran, die Senioren wieder stärker einzubinden. Sie sind reich an Erfahrung und gehören deshalb in wirtschaftliche und politische Entscheidungsgremien. Sie auszuschließen oder aufgrund ihres Alters zu diskriminieren, ist falsch und unbedacht“, warnt Helmuth Renzler.
Land Tirol fördert Lesepatenschaften, Zeitzeugenprojekte und Ehrenamtsbörse
„Die ältere Generation ist der große Schatz unserer Gesellschaft: Während die Jungen unsere Zukunft darstellen, stehen die älteren Menschen für die Weisheit, die ihre Lebenserfahrung mit sich bringt“, betonen die Tiroler SeniorInnenlandesrätin Beate Palfrader und Frauenlandesrätin Christine Baur anlässlich des Tages der älteren Menschen am 1. Oktober: „Die jüngere Generation kann von ihrem Erfahrungsschatz profitieren und in vielerlei Hinsicht von der älteren Generation lernen“, ist LRin Palfrader überzeugt. Ein wichtiges gesellschaftspolitisches Ziel sei es daher, Jung und Alt zusammenbringen, aber auch die Altersarmut – die vor allem Frauen betrifft – zu verhindern. „Altersarmut ist meist weiblich. Denn oft reicht die Pension von Frauen aufgrund unterbrochener Erwerbsverläufe und Teilzeitarbeit nicht aus, um den Lebensunterhalt im Alter zu bestreiten“, zeigt LRin Baur auf und verweist auf den Euqual Pension Day – jenem Tag, an dem Männer bereits jene Alterspension bezogen haben, die Frauen erst mit Jahresende erreichen werden. Dieser ist in Tirol der 19. Juli. Die Altersarmut führe laut LRin Baur neben Existenzängsten auch zu einer sozialen Isolation, da aufgrund der eingeschränkten finanziellen Mittel nicht am gesellschaftlichen Leben teilgenommen werden kann.
Um Jung und Alt zusammenzubringen und eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu unterstützen, fördert das Land Tirol Lesepatenschaften sowie Zeitzeugenprojekte, aber auch die Ehrenamtsbörse oder generationenübergreifende Initiativen wie die Computerias. Dabei lernen SeniorInnen mithilfe von Ehrenamtlichen zum Beispiel per Skype mit den Enkeln im Ausland Kontakt zu halten oder Besorgungen online zu erledigen. „Ein hohes Maß an Selbstständigkeit und geistiger Fitness sind die Basis für ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter“, ist LRin Palfrader überzeugt. Wie das gelingen kann, erfahren Interessierte vom 17. bis 19. November 2017 auch bei der Seniorenmesse SENaktiv am Innsbrucker Messegelände. Den Auftakt macht eine Enquete des Landes Tirol zum Thema „Glück und Zufriedenheit.“
„Die ältere Generation hat Tirol zu dem gemacht, was es ist: ein starkes und wirtschaftlich stabiles Land“, betont SeniorInnenlandesrätin Beate Palfrader anlässlich des Tages der älteren Menschen am 1. Oktober. Ausdruck von Respekt und Wertschätzung seien aber nicht Worte, sondern die aktive Einbindung der SeniorInnen ins gesellschaftliche Leben und die Verhinderung von Altersarmut. „Um gravierende Pensionsunterschiede schon im Vorfeld zu vermeiden, ist ein umfassendes Kinderbetreuungsangebot zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie und zur Erleichterung des Wiedereinstiegs in das Berufsleben nach der Karenz besonders wichtig“, sind sich die Landesrätinnen einig. „Das Land Tirol investiert daher viel Geld in den Ausbau der Kinderbetreuung, um die Chancengerechtigkeit zu fördern und der Altersarmut von Frauen entgegenzuwirken“, unterstreicht Familien- und SeniorInnenlandesrätin Beate Palfrader abschließend.