Kein Ende der Kämpfe in Sicht

Hochrangiger Hisbollah-Kommandant im Libanon getötet

Montag, 08. Januar 2024 | 20:45 Uhr

Ein hochrangiger Kommandant der pro-iranischen Schiitenmiliz Hisbollah ist im Libanon nach Angaben aus Sicherheitskreisen durch einen israelischen Angriff getötet worden. Der Getötete sei für Militäreinsätze der Hisbollah im Südlibanon verantwortlich gewesen, hieß es am Montag aus libanesischen Sicherheitskreisen. Er sei bei einem Angriff auf sein Auto in einem Dorf nahe der Grenze zu Israel gestorben.

Es handelte sich um Wissam al-Tawil, den stellvertretenden Leiter einer Einheit der Hisbollah-Elitetruppe Radwan. Sicherheitskreise sagten der Nachrichtenagentur Reuters, er und ein weiterer Hisbollah-Kämpfer seien getötet worden, als ihr Auto bei dem Angriff auf das libanesische Dorf Majdal Selm getroffen wurde. “Dies ist ein sehr schmerzhafter Schlag”, sagte eine der Sicherheitsquellen. Ein anderer sagte: “Die Dinge werden jetzt aufflammen”.

Die Hisbollah bestätigte, dass Al-Tawil, der auch unter dem Kampfnamen Hajj Jawad bekannt war, ums Leben gekommen sei. Die Miliz nannte aber keine weiteren Details. Auch die Staatsagentur NNA berichtete, dass er bei einem Angriff mit einer israelischen Drohne am Montagmorgen getötet worden sei. Israels Armee kommentiert Angriffe im Ausland oder Berichte darüber in der Regel nicht und äußerte sich auch am Montag nicht zum Angriff im Libanon.

Die radikal-islamische Hisbollah-Miliz hat seit Ausbruch des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der militanten Palästinenser-Gruppe Hamas inzwischen mehr als 130 Kämpfer durch israelischen Beschuss des Südlibanons verloren.

Hisbollah-Chef Sayyed Hassan Nasrallah hatte Israel in zwei Fernsehansprachen in der vergangenen Woche davor gewarnt, einen umfassenden Krieg gegen den Libanon zu beginnen. “Wer auch immer an einen Krieg mit uns denkt – mit einem Wort, er wird es bereuen”, sagte Nasrallah. Libanons Ministerpräsident Najib Mikati sprach von einem israelischen Verbrechen und vom Versuch, den Libanon in den Krieg hineinzuziehen.

Mohammed Raad, Anführer der Hisbollah-Fraktion im libanesischen Parlament, sagte kurz vor der Tötung Al-Tauils, dass seine Bewegung keine Angst vor den Drohungen Israels habe. “Wenn ihr durch einen Angriff auf unser Land einen groß angelegten Krieg wollt, werden wir bis zum Ende gehen”, sagte Raad. “Wir haben uns auf euch vorbereitet auf eine Art, die ihr euch niemals vorstellen könnt.” Raads Sohn war vergangenen Monat in Israel getötet worden.

Erst in der vergangenen Woche war der stellvertretende Hamas-Chef Saleh al-Arouri bei einem Drohnen-Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden, was die Furcht vor einer Ausweitung des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe schürte.

Irans Außenministerium verurteilte die Tötung des Hisbollah-Kommandanten scharf. Ministeriumssprecher Nasser Kanaani drückte der libanesischen Schiitenorganisation laut einer Mitteilung am Montag sein Beileid aus. “Solch bösartige Handlungen können nie die irreparable Niederlage des Regimes (Israel) im Al-Aksa-Sturm sowie seine dreimonatige Kriegstreiberei gegen das palästinensische Volk in Gaza und dem Westjordanland kompensieren”, sagte Kanaani laut Mitteilung.

Die Hisbollah im Libanon gilt als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter Irans. Sie ist Teil der sogenannten “Widerstandsachse” im Kampf gegen den Erzfeind Israel. Die Organisation gilt als deutlich schlagkräftiger als die mit ihr verbündete Hamas, die Israel im Gazastreifen bekämpft. Seit Beginn des Kriegs wächst die Sorge, dass sich der Konflikt zu einem regionalen Flächenbrand entwickelt.

Am Abend meldete die israelische Armee hat am Montag die Tötung eines Raketenexperten der islamistischen Hamas in Syrien Hassan Hakasha sei für Raketenbeschuss Israels aus Syrien in den vergangenen Wochen verantwortlich gewesen. Er habe Hamas-Terrorzellen dirigiert, die aus dem nördlichen Nachbarland Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert hätten.

Von: APA/AFP/Reuters/dpa

Kommentare
Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
info
info
Universalgelehrter
4 Monate 9 Tage

Man fragt sich, ob ein Vollbart zur Radikalisierung beiträgt, oder ob das umgekehrt abläuft.

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
4 Monate 9 Tage

😏😄 herrlich und i will in kuan in Witz verderben ober es isch “umgekehrt” die Radikalisierung fong spätestens un sobald se olt genua sein für die Koranschule, hortgesottene setzen nor es gelernte in die Tat um und dr rest denkt sich zumindest guat gm8 noch an Unschlog.. Zweiteres sein die sogenannten “Zivilisten” vo Kairo über GAZACITY bis Kabul de es auf die auf die Straßen nochn Attentat feiern gsegen hob..

N. G.
N. G.
Kinig
4 Monate 9 Tage

@Goennenihrwichtigtuer Du weißt nicht was im Koran steht. Hast du hiermit beweisen! Da steht nichts von Terrorismus!

Look_at_Yourself
Look_at_Yourself
Universalgelehrter
4 Monate 9 Tage

 
Wer das Schwert erhebt, wird auch durch das Schwert sterben.
Mein Mitleid hält sich in Grenzen.

Blasius
Blasius
Superredner
4 Monate 9 Tage

Oh je. Es wird immer “besser”. 😳

bon jour
bon jour
Kinig
4 Monate 9 Tage

Also wurde ein Terrorist getötet.

Frank
Frank
Universalgelehrter
4 Monate 9 Tage

Hauptsache, der Schuß geht nicht nach hinten los, die Hisbollah gilt als militärisch deutlich stärker, als die Hamas und auch als stärker, als manche staatliche Armee in der Region und besitzt z.B. auch reichlich Langstreckenraketen.

Ob es klug ist, sie aktiv in den Konflikt hineinzuziehen, muß sich zeigen. Immerhin lauert da auch noch die Gefahr, daß sich der verbündete Iran einmischt, und das wäre dann noch ein ganz anderes Kaliber, der Flächenbrand wäre endgültig unvermeidbar.

Immerhin hat die PLO in der Schlacht von Karame gezeigt, daß die israelische Armee nicht unbesiegbar ist.

wpDiscuz