Gebhard zu Gewalt an Frauen

Informieren und sensibilisieren – reagieren und schützen

Mittwoch, 23. November 2022 | 19:20 Uhr

Rom – Mehr Zivilcourage, aber auch eine klare politische Strategie – das fordert die SVP-Frauenbewegung anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November. Die SVP-Landesfrauenreferentin und Kammerabgeordnete Renate Gebhard hat dazu einen Antrag im Parlament eingereicht.

Es ist eine Bilanz des Schreckens, die sich alljährlich wiederholt: die Zahlen zum Tag gegen Gewalt an Frauen. 82 Frauen sind in Italien im Jahr 2022 ermordet worden, 42 davon vom Ex-Partner. „Wir wissen alle, dass das nur die Spitze des Eisberges ist“, fordert die SVP-Landesfrauenreferentin und Kammerabgeordnete Renate Gebhard mehr Zivilcourage vonseiten der Gesellschaft ein, „denn nur so werden wir den ersehnten gesellschaftlichen Wandel erreichen können, in dem Gewalt an Frauen die Ausnahme ist – und nicht mehr ‘an der Tagesordnung’“, betont Renate Gebhard.

Politik muss verstärkt handeln

Während die SVP-Kammerabgeordnete von der Gesellschaft mehr Zivilcourage einfordert, müsse auch die Politik ihren Beitrag leisten, um der Gewaltspirale ein Ende zu bereiten. Renate Gebhard hofft, dass der neue Untersuchungsausschuss der beiden Parlamentskammern zu Feminiziden und Gewalt an Frauen in Italien endlich einen Durchbruch bringt. Die Einsetzung dieses Ausschusses ist am heutigen Mittwochabend vom zuständigen Gesetzgebungsausschuss im Senat einstimmig genehmigt worden und wird von der Abgeordnetenkammer zeitnah bestätigt werden, damit der Ausschuss zügig mit den Arbeiten beginnen kann.

Informieren und sensibilisieren für ein besseres Morgen

„Informieren und sensibilisieren ist das Fundament, das wir heute für ein besseres Morgen legen können“, erklärt Renate Gebhard zu einem kulturellen Problem, das nicht nur den Frauen überlassen werden kann. „Es gilt daher noch mehr als bisher an Stereotypen zu arbeiten und Buben und Männer mit einzubeziehen“, fordert die Politikerin.

Reagieren und schützen ist hier und jetzt gefragt

„Reagieren und schützen hingegen ist das, was wir im Hier und Jetzt für betroffene Frauen und ihre Kinder leisten müssen: die Frauen besser schützen (z.B. durch den vermehrten Einsatz von elektronischen Armbändern) – vor allem dann, wenn sie sich zu einer Anzeige durchringen, die institutionellen und bürokratischen Wege verkürzen und vereinfachen, aber auch – und da spielen nicht zuletzt auch die Medien eine große Rolle – die Opfer nicht zu Tätern machen.“

Gesamtstaatlichen Plan gegen Gewalt angehen

Die Südtiroler Parlamentarierin fordert in Rom nicht zuletzt mit einem Antrag an die Regierung einen gesamtstaatlichen Plan gegen Gewalt ein, den sie gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertreten der Mehrheit als auch der Opposition erarbeitet und unterzeichnet hat und welcher am heutigen Mittwoch einstimmig von der Abgeordnetenkammer genehmigt worden ist. Maßgeblich dabei der gesamtstaatliche Plan gegen Gewalt an Frauen und gegen häusliche Gewalt, der laut dem Haushaltsgesetz 2021 erstellt werden muss und eine institutionsübergreifende Koordination sowie eine Beobachtungsstelle vorsieht. „Wenn jeder und jede seinen bzw. ihren Teil dazu tut, dann muss es doch möglich sein, dass Gewalt an Frauen endlich ein Ende nimmt.“

Von: mk

Bezirk: Bozen