Von: ka
Bozen – Anlässlich des Kinderkrebstages besuchte die Stiftung Lene Thun ONLUS das Day Hospital der Kinder-Onkologie und -Hämatologie des Landeskrankenhauses Bozen.
Auch heuer nimmt die Stiftung Lene Thun ONLUS gemeinsam mit dem Landeskrankenhaus Bozen aktiv am Weltkinderkrebstag teil. Seit 2015 werden im Landeskrankenhaus zur Unterstützung der pharmakologischen Therapie Keramikworkshops in der pädiatrischen Abteilung angeboten. Der Weltkinderkrebstag wurde 2002 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen und steht im Zeichen des Kampfes gegen den Krebs bei Kindern. Mit diesem Tag soll auf die Bedürfnisse und das soziale Umfeld von erkrankten Kindern und Jugendlichen hingewiesen und aufgeklärt werden. Trotz der außerordentlichen Fortschritte, welche die Krebsforschung in den letzten Jahrzehnten erzielt hat, ist Krebs im Kindesalter nach dem ersten Geburtstag leider nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen im Zusammenhang mit einer nicht übertragbaren Krankheit.
Die Stiftung Lene Thun hat den diesjährigen Kinderkrebstag zum Anlass genommen, der Kinder-Onkologie und -Hämatologie der Abteilung Pädiatrie in Bozen einen Besuch abzustatten. Seit 2015 ermöglicht die Stiftung das Modellieren von Tonerde als Therapie im Landeskrankenhaus Bozen – ganz im Sinne ihrer Mission, nämlich „die Lebensqualität krebserkrankter Kinder und Jugendlicher durch Keramiktherapie zu verbessern.“
Die „Freudestifter“, Peter Thun, Gründer der Stiftung Lene Thun ONLUS, Luca Baffoni, ein wichtiger Unterstützer der Stiftung, sowie einige Mitarbeiter wurden von der Direktorin des Sanitätsbezirkes Bozen, Irene Pechlaner sowie der geschäftsführenden Primaria der Abteilung Pädiatrie, Laura Battisti, im Krankenhaus empfangen. „Dieses Labor sorgt für Ruhemomente und Abwechslung für unsere kleinen Patientinnen und Patienten. Es erwärmt das Herz, wenn man sieht, wie stolz sie auf ihre schönen Tonarbeiten sind“, betonte Pechlaner, während sie gemeinsam mit der Primaria der Delegation die vielfältigen und farbenfrohen Tonwerke der Kinder und Jugendlichen zeigte, die in der Abteilung ausgestellt sind.
Der Besuch der Abteilung war von berührenden, freudigen Momenten begleitetet. Besonders emotional wurde es, als die Blicke des 14-jährigen Luca, der 7-jährigen Giada und des 6-jährigen Matteo, – ein Kriegsflüchtling aus der Ukraine – , zu leuchten begannen, als ihnen ein Überraschungsgeschenk von der Stiftung Lene Thun überreicht wurde. Das Geschenk soll ein kleines Zeichen der Nähe sein, stellvertretend für alle kleinen und jungen Krieger, die jeden Tag um ihr Leben kämpfen. Empathie und Solidarität haben die Unterstützer der Stiftung dazu bewegt, auch einen wertvollen finanziellen Beitrag an die Keramik-Therapie-Werkstatt zu spenden.
„Die Diagnose Krebs beim eigenen Kind ist ein dramatisches Ereignis, das nicht nur das Leben des Kindes, sondern das der ganzen Familie auf den Kopf stellt“, erklärte Primaria Battisti der Delegation, „diese greifbaren Solidaritätsbekundungen tragen dazu bei, dass es ein wenig erträglicher wird.“
Seit 2014 hat die Stiftung Lene Thun ONLUS ihre Keramik-Therapielaboratorien an über 35.000 Kinder zur Verfügung gestellt, begonnen hat das Projekt in Südtirol. Das ersten Keramiklabor wurde 2015 im Landeskrankenhaus Bozen initiiert. Am Beginn auf der Abteilung Pädiatrie, später wurde es auf das Day Hospital der Kinder Onko-Hämatologie ausgeweitet. Ab 2020 wurde das Freizeitangebot der Modellierung von Tonerde in den Krankenhäusern ausgeweitet. Dies auch dank der Idee eines digitalen Labors – ergänzend zur Modelliertätigkeit, die vor Ort durchgeführt wird – und die es nun ermöglicht, die behandelten Kinder auch von zu Hause aus oder in der Isolation zu erreichen, so dass sich keines der behandelten Kinder allein fühlt.
Jedes Jahr erkranken in Südtirol 18 bis 20 Kinder an Krebs. Bedingt durch den Fortschritt der Krebsforschung und des Zuganges zu europäischen und internationalen Therapieplänen erholen sich die meisten dieser Kinder wieder und werden erwachsen. Das Day Hospital betreut seit 1998 in enger Zusammenarbeit mit den Universitätszentren von Padua, Innsbruck, Verona und Bologna krebskranke und chronisch hämatologisch erkrankte Kinder und Jugendliche. Dank dieses Dienstes können sich Kinder und Jugendliche in Südtirol einer onkologischen Supportivtherapie unterziehen, sodass anstrengende Reisen und Einweisungen weit weg von zu Hause vermieden werden. Eine wichtige Rolle für diesen Dienst sowie für die Familien krebskranker Kinder spielt die Vereinigung für krebserkrankte Kinder Peter Pan – Südtirol.