Bozen/Brixen – Die Klage von SAD-Chef Ingemar Gatter gegen den Brixner Liedermacher Markus „Doggi“ Dorfmann beschäftigt nun auch die Politik. Der grüne Abgeordnete Hans Heiss hat mit Unterstützung seiner Kollegen Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba dafür eigens eine Landtagsanfrage in Reimform eingereicht.
Wie berichtet, hat der Besitzer der SAD AG, Ingemar Gatterer, gegen Dorfmann Strafanzeige erstattet.
Der Grund: Der SAD-Chef fühlt sich in seinem Ansehen aufgrund eines satirischen Liedes verletzt, das der Musiker geschrieben und komponiert hat.
Nun bringen die Grünen mit einer Landtagsanfrage die Klage aufs politische Parkett. Die Anfrage wird bei der nächsten Fragestunde im Landtag behandelt.
„Ist das Reimen von ‚Schlatterer‘ auf ‚Gatterer‘ prozesswürdig?“, fragen die Grünen gleich zum Auftakt.
Bevor der Teil in der Versform beginnt, fassen die Grünen das Geschehen kurz zusammen und kommentieren es aus ihrer Sicht: „Der Brixner Liedermacher Markus „Doggi“ Dorfmann hat auf Verspätungen im Südtiroler Nahverkehr im letzten Winter mit einem launigen Liedchen reagiert, das die SAD und ihren Eigentümer aufs Korn nimmt. Um den Verspätungs-SAD-ismus anzukreiden, hat Songschreiber Dorfmann auch den Namen von Ingomar Gatterer herangezogen und kurzerhand „Schlatterer“ darauf gereimt. Diese kaum bösartige, eher liebevoll-grantelnde Titulatur hat dem derart Apostrophierten Anlass zu einer gerichtlichen Anzeige wegen Verleumdung gegeben. Die Attacke auf harmlose künstlerische Etüden ist völlig deplatziert.“
Dann folgt die Anfrage in Form eines Gedichts an die Landesregierung:
„1. Wie kann der Titel „Schlatterer“ Beleidigen Herrn Gatterer?
2. Ist’s nicht am End‘ doch recht borniert, Wenn er dagegen prozessiert?
3. Wird’s Land als Partner und Kontrahent, Ihm sagen, dass er sich verrennt?
4. Dass SAD im Eifer und im Groll, Der Künstler Freiheit überrollt?
5. Kann man mit Hilfe auch des Paten, nicht zu mehr Mäßigung ihm raten?”
Hans Heiss hat die Anfrage auch eigens auf Video vorgetragen. Seht selbst!
Wie die Landesregierung auf die Anfrage reagiert, wird sich bei der nächsten Fragestunde im Landtag zeigen. Man darf gespannt sein.
Von: mk
