Von: mk
Bozen – Ein Foto, das Landeshauptmann Arno Kompatscher in Lausanne beim Zuschlag der Olympischen Winterspiele 2026 mit der italienischen Trikolore in der Hand zeigt, ist für die Süd-Tiroler Freiheit offenbar zu viel des Guten. Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll fährt mit schwerem Geschütz auf und lästert in einer Aussendung über den „walschen Arno“.
„Seit Wochen giftet die italienische Regierung gegen die Autonomie Südtirols und verklagt sogar das Land vor dem Verfassungsgerichtshof, um autonome Kompetenzen anzugreifen. Anstatt in dieser heiklen Phase die hart erkämpften Rechte der Südtiroler zu verteidigen, fährt Landeshauptmann Kompatscher nach Lausanne und lässt sich dort mit italienischer Trikolore in der Hand fotografieren, um den Zuschlag Italiens für die olympischen Winterspiele 2026 zu feiern. Einfach nur zum Schämen!“, findet Knoll.
Mit seinem Fahnen-Eklat habe Kompatscher dem Land Südtirol einen Bärendienst erwiesen, ist die Süd-Tiroler Freiheit überzeugt. Knoll stellt sich auch die Frage, wie man in Rom noch glaubhaft den Status als Minderheit und somit die Autonomie verteidigen wolle, wenn der Landeshauptmann selbst bei der erstbesten Gelegenheit zu Trikolore greift und sich als „italianissimo“ präsentiert.
In der Presseaussendung heißt es wörtlich weiter:
“Gerade von einem Südtiroler Landeshauptmann würde man sich ein wenig mehr Haltung und politisches Fingerspitzengefühl erwarten.
Wie oft wurde in den vergangenen Jahren kritisiert, dass Südtiroler Sportler von italienischen Nationalisten missbraucht werden, indem ihnen die italienische Fahne in die Hand gedrückt wird und sie vor laufender Kamera zu einem Treueschwur auf Italien genötigt werden. Kompatscher hat in Lausanne nun genau dasselbe gemacht.
Was würden wohl Silvius Magnago und die Gründerväter der Autonomie dazu sagen, wenn sie sehen müssten, wir ihr Nachfolger freiwillig zur italienischen Fahne greift und offenbar auch noch stolz darauf ist? Deutlicher könnte man den Identitätsverlust in der SVP nicht zum Ausdruck bringen.
Kompatscher hätte genauso gut auf die italienische Fahne verzichten, oder die Tiroler Fahne mitnehmen können, um den Lokalbezug von Antholz bei den olympischen Spielen zu unterstreichen. Dazu hätte es jedoch politisches Rückgrat gebraucht.
Aufgrund seiner romgefälligen Einstellung und seines fehlenden Durchsetzungsvermögens in autonomiepolitischen Fragen gegenüber Italien, wird Landeshauptmann Kompatscher im Landtag ― auch von einigen seiner SVP-Kollegen ― als „walscher Arno“ bezeichnet. Ein Spitzname, den er sich spätestens seit dem gestrigen Trikolore-Auftritt redlich verdient hat…”