Landtagsanfrage des Team K

Kommt der Schulsport aufs Abstellgleis?

Montag, 29. Juni 2020 | 12:45 Uhr

Bozen – Rund 18.000 Schüler und Schülerinnen beteiligten sich jährlich an den rund 90 Schulsportveranstaltungen auf Landes-, National- und internationaler Ebene. Neben dem Sportunterricht wickeln die Schulen auch den Schulsport ab, der nicht Teil des Unterrichts ist, aber seit vielen Jahren einen fixen Bestandteil der Schulwelt darstellt, der sich bei den Schülerinnen und Schülern großer Beliebtheit erfreut. Mit einer Landtagsanfrage will das Team K wissen, warum dieses Sportangebot im kommenden Schuljahr für die deutsche Schule ausgesetzt werden soll.

Südtirol rühmt sich zu Recht ein Sportland zu sein. Die Basis für so manche Sportlerkarriere wird auch über den Schulsport gesetzt. Mit dem 2017 präsentierten Maßnahmenpaket mit dem Titel „Sport macht Schule“ wollte Landesrat Philipp Achammer noch einmal mehr der Bewegung und dem Sport in Südtirols Schulen einen Anschub verpassen. Corona bedingt sollen laut ersten Informationen nicht nur die Sportunterrichtsstunden an den Schulen gekürzt werden, sondern der gesamte Schulsport in der Deutschen Schule ausgesetzt werden. Von einer Nachdenkpause und Neuorientierung spricht die pädagogische Abteilung im Zusammenhang mit der Aussetzung des Schulsports für das kommende Schuljahr.

„Nachdem die Kinder und Jugendlichen nun monatelang zuhause eingesperrt waren und über den Fernunterricht quasi an den Computer gefesselt waren, erscheint mir die Entscheidung, den Schulsport komplett auszusetzen, kontraproduktiv. Zudem frage ich mich, warum diese Nachdenkpause nur für die deutsche Schule, nicht aber für die italienische und ladinische Schule gilt. Einerseits den Schulsport aussetzen und andererseits die ehrenamtlich arbeitenden Sportvereine als Problemlöser für den Nachmittagsunterricht einzuplanen, zeugt vom derzeit herrschenden Planungschaos für den Schulbeginn im Herbst“, sagt der Team K-Abgeordnete Alex Ploner.

In der Landtagsanfrage will das Team K zudem wissen, wie die durch diese Maßnahme freiwerdenden Geldmittel nun eingesetzt werden, ob auch Eltern- und Schülervertretungen in die Entscheidung mit eingebunden worden sind und was sich die Schulverantwortlichen von dieser Nachdenkpause erwarten bzw. welche zukünftigen Alternativen angedacht sind. „Den Schülerinnen und Schülern, die sich in ihren jeweiligen Sportarten für Schulmeisterschaften immer fleißig vorbereitet haben, wird der Wettbewerb mit Sicherheit fehlen. Sport macht also im kommenden Jahr mit Sicherheit keine Schule, aber das Maßnahmenpaket des Landesrates Achammer war ja nur bis 2020 geplant. Ein Schelm, der Böses dabei denkt“, erklärt Alex Ploner.

Von: mk

Bezirk: Bozen