Von: mk
Bozen – Angesichts der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers in Auschwitz durch die Rote Armee vor 71 Jahren ruft Landeshauptmann Arno Kompatscher dazu auf, “weiterhin wachsam zu bleiben und niemals gleichgültig zu sein.” Anlässlich des “International Holocaust Remembering Day” am morgigen Mittwoch blickt der Landeshauptmann an seine Reise der Erinnerung vor einem Jahr zurück: “Gemeinsam mit einer Gruppe von Jugendlichen aus Südtirol und dem Trentino habe ich damals die Lager in Auschwitz und Birkenau besucht: eine äußerst bewegende Erfahrung!”
Damals hatte sich Kompatscher zu seinen Eindrücken an diesem bedrückenden Ort folgendermaßen geäußert: “Über diese vom Schmerz erfüllten Steinplatten zu gehen, raubt einem den Atem. Es ist der Schmerz hunderttausender von schutzlosen, ihrer Freiheit und Würde beraubter Menschen: Juden, Sinti, Homosexuelle oder einfach politisch Verfolgte. Diese Erfahrung mit einer so motivierten Gruppe an Jugendlichen zu teilen, gibt aber auch wieder Kraft und stärkt die Überzeugung, Werte wie Demokratie, Freiheit, Gleichheit und Frieden weiterhin hoch zu halten.”
Entsprechend hält es der Landeshauptmann auch heute für unabdingbar, “die Gefahr eines erneuten Aufflammens von Nationalismus, Rassismus und Verachtung anderer Menschen im Auge zu behalten.” Jedes Jahr würden die Zeugen dieser Barbarei des 20. Jahrhunderts weniger, sagt Kompatscher, und gerade deshalb werde es immer wichtiger, “die Erinnerung an die Geschehnisse lebendig zu halten, damit sie sich nie mehr wiederholen. Dies gilt auch für uns Südtirolerinnen und Südtiroler, denn auch wir erinnern gern an unsere Opferrolle. Tatsache ist aber, dass es sowohl Opfer als auch Täter gab.” Und genau deshalb ist es für Landeshauptmann Kompatscher so wichtig, “dass jeder von uns aus Überzeugung dem Leitspruch folgt: Nie wieder Nationalismus, nie wieder Rassismus, nie wieder Verfolgung!”