Von: mk
Bozen – Am heutigen Dienstag, 23. Februar 2021, wiesen die täglichen Corona-Zahlen, die nicht nur von Gesundheitsbetrieb und Verantwortungsträgern aufmerksam verfolgt werden, eine Gesamtzahl der mit Covid-19-Verstorbenen von 1.000 auf.
“Damit wurde eine Schwelle überschritten, die wir vor einem Jahr nicht einmal zu befürchten gewagt hätten. Das ist ein besonders trauriger Tag für Südtirol”, sagt dazu Landeshauptmann Arno Kompatscher. Jede und jeder mit Covid-19 Verstorbene sei eine oder einer zu viel. “Diese Pandemie hat viel Unheil über unsere Familien und auch über unsere Gesellschaft insgesamt gebracht”, sagt Kompatscher. “Im ehrenden Andenken an die 1000 Menschen sollten wir als Gesellschaft gemeinsam die Kraft aufbringen, Covid-19 mit Vehemenz die Stirn zu bieten.”
Am 23. Februar 2020 hatte Landeshauptmann Kompatscher die erste “Dringlichkeitsmaßnahme bei Gefahr in Verzug – zum Schutz der Bevölkerung aufgrund des Gesundheitsrisikos in Zusammenhang mit dem Auftreten von Erkrankungen, die von viralen Erregern herrühren” unterzeichnet. Etliche weitere sollten folgen. Ein Jahr nach der ersten Verordnung zählt Südtirol – nach einer turbulenten Entwicklung der Pandemie – 1000 Todesfälle in Zusammenhang mit Corona. “Das ist eine mehr als traurige Zahl, und eben nicht nur eine Zahl”, sagt der Landeshauptmann. Kompatscher erinnert in diesem Zusammenhang auch an die vielen Covid-19-Infizierten, die zwar als genesen gelten würden, aber noch immer an den Folgen der Krankheit zu leiden hätten. Groß seien auch die gesellschaftlichen und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie.
“Von den Impfungen erwarten wir uns nun eine gewisse Erleichterung, doch leider sind wir noch nicht über dem Berg”, sagt Kompatscher. Der Landeshauptmann dankt all jenen, die sich im Gesundheitsbetrieb, im Sozialwesen, im Bereich des Bevölkerungsschutzes und in den Gemeinden täglich in den Kampf gegen die Pandemie mit ganzer Kraft einbringen.
1000 Tote: Bischof Muser ruft zu Verantwortung und Bürgersinn auf
Ein Jahr nach dem ersten Corona-Fall in Südtirol hat der Gesundheitsbetrieb heute den tausendsten Todesfall in Zusammenhang mit Covid-19 verzeichnet. Dazu sagt Bischof Ivo Muser: „Heute gedenken wir ihrer aller im Gebet. Wir beten für die Verstorbenen und für ihre Familien und Freunde. Wir sind in der nach wie vor schwierigen Situation alle aufgerufen, Verantwortung und Bürgersinn zu zeigen. Es geht nur miteinander und füreinander.“
Die Corona-Krise hält uns nach wie vor fest im Griff und beeinträchtigt unser alltägliches Leben empfindlich: Ein Jahr nach dem ersten Corona-Fall und mit dem tausendsten Todesfall, den die Pandemie heute gefordert hat, wird dies allzu deutlich. Bischof Ivo Muser erinnert daran, dass es in vielen Fällen nicht möglich war, den Sterbenden im Moment des Abschieds nahe zu sein. „Aber Gott hat auch Wege gefunden, dass unsere Lieben ihr irdisches Leben nicht allein und isoliert beenden mussten. Viele Männer und Frauen waren den Kranken in den Krankenhäusern und Altenheimen mit großer Menschlichkeit und Professionalität nahe und haben sie am Sterbebett mit einem Gebet, einem Wort oder einer Geste begleitet“, spendet der Bischof Trost. Der Dank des Bischofs richtet sich auch an all jene, die sich in dieser außergewöhnlichen Notsituation um die Würde der Toten gekümmert haben.
„Unsere Gesellschaft, die sich im Angesicht der Pandemie als so zerbrechlich erwiesen hat, findet Kraft und Hoffnung in den gegenseitigen Beziehungen: es geht nur miteinander und füreinander. Und so sind auch die tausend Menschen, die in Südtirol an oder mit dem Coronavirus gestorben sind, nicht nur Namen, sondern alle ein Teil von uns, gerade weil wir miteinander verbunden sind. Wir sollten auch nicht vergessen, dass aus ihr Leben nicht genommen, sondern verwandelt wird und niemals endet“, bringt der Bischof seine Hoffnung und Überzeugung zum Ausdruck.
In dieser nach wie vor schwierigen Zeit mit all ihren Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen ruft der Bischof dazu auf, die Bemühungen zu unterstützen, um die Corona-Ausbreitung einzudämmen, Verantwortung und Bürgersinn zu zeigen und aufmerksam gegenüber jenen Mitmenschen zu sein, die durch die Pandemie in größte Schwierigkeiten geraten sind.