Von: mk
Bozen – Experten sind sich einig: Donald Trump führt die USA immer mehr in Richtung Autokratie – nicht nur, weil er wichtige Posten in Politik, Verwaltung und Justiz mit eigenen Gefolgsleuten besetzt, sondern auch wegen der zunehmenden Einschränkung der Pressefreiheit.
Das Verteidigungsministerium hat etwa erst kürzlich Richtlinien für die Berichterstattung über das Militär veröffentlicht. Demnach dürfen Medienvertreter künftig keine Informationen mehr veröffentlichen, die das Pentagon nicht freigegeben hat. Journalisten müssen sich in einer eidesstattlichen Erklärung dazu verpflichten, die neuen Bestimmungen einzuhalten. Ansonsten kann ihnen die Akkreditierung entzogen werden.
Gleichzeitig werden Andersdenkende immer mehr verfolgt. So hat Trump die Antifa (Antifaschistische Aktion) zur Terrororganisation erklärt. Problematisch dabei ist: Es existiert in den USA keine einheitliche Gruppierung unter diesem Namen. Stattdessen besteht die Gefahr, dass jeder, der Teil einer linken Strömung ist, pauschal ins Fadenkreuz gerät – wohl zur Freude jener christlichen Nationalisten, die auch Charlie Kirk bedient hat.
Trump geht seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus in beispielloser Weise gegen Medien vor, die nach seiner Darstellung Falschinformationen über ihn und seine Regierung verbreiten. Dabei ist die freie Presse Zeichen einer lebendigen Demokratie – gerade, wenn man an Russland denkt. Propaganda läuft dort auf allen Kanälen, sämtliche Medien sind Sprachrohr des Kremls, Kritik an Diktator Wladimir Putin ist praktisch nicht möglich.
Noch regt sich Widerstand in den USA. Bestes Beispiel ist Jimmy Kimmel, der früher als erwartet ins Fernsehen zurückkehrt. Weil er in seiner Sendung gesagt hat, die “Gang” Make America Great Again –wolle politisches Kapital aus dem Attentat auf Kirk schlagen, wurde seine Show vorübergehend abgesetzt. Die Debatten in der Öffentlichkeit haben den Disney-Konzern, der ABC mit “Jimmy Kimmel Live!” im Portfolio hat, wohl wachgerüttelt.
Der Moderator nimmt – wie andere Late-Talker auch – in pointierter Weise regelmäßig Trumps Politik auseinander. Genau jener bissige Humor schmerzt religiöse Eiferer, Evangelikale, Rassisten und politische Fanatiker wohl mindestens ebenso wie einen narzisstischen US-Präsidenten.




Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen