Von: mk
Bozen – In Südtirol sollen bis zum Jahr 2023 auf insgesamt 38 Kilometern Maßnahmen zum besseren Lärmschutz umgesetzt werden. Die geschäftsführende Landesregierung hat heute den Aktionsplan und die Kriterien für Lärmschutzmaßnahmen an den Staats- und Landesstraßen in Südtirol bis 2023 beschlossen und treibt somit somit den Lärmschutz längs der eigenen Verkehrsinfrastruktur voran. “Mit den Eingriffen, die auf der Grundlage eines Lärmkatasters erarbeitet wurden, wollen wir für die Anrainer die Situation auf 200 Straßenabschnitten deutlich verbessern und so die Lebensqualität heben”, sagt der für den Straßendienst zuständige Landesrat Florian Mussner. Die höchste Priorität haben laut Mussner dabei jene Strecken, längs derer die Besiedelung am dichtesten ist und die Lärmbelastung am höchsten. Im Aktionsplan sind verschiedene Maßnahmen vorgesehen. So kann der Lärmschutz verbessert werden, indem auf dem Straßenabschnitt eine neue Verschleißschicht verlegt oder lärmmindernder Asphalt aufgetragen wird. Möglich ist zudem der Bau von Lärmschutzwänden. Einen Teil solcher Arbeiten erledigt der Straßendienst des Landes laut Direktor Philipp Sicher auch jetzt schon im Rahmen der üblichen Instandhaltungsarbeiten.
Die wichtigsten bis 2023 geplanten Eingriffe betreffen beispielsweise die Brennerstaatsstraße im bewohnten Gebiet in Blumau, wo auf 1,25 Kilometern schallabsorbierender Asphalt ausgebracht wird. Schallabsorbierender Asphalt kommt auch auf der alten Pustertaler Staatsstraße zur Verwendung, die durch das Wohngebiet in Schabs führt, und zwar auf einem halben Kilometer. Auf der Pustertaler Staatstraße wird das Lärmproblem in Kiens auf einem Abschnitt von einem halben Kilometer, der durch das Wohngebiet führt, durch den Bau einer Straßenvariante behoben. Ebenfalls mit einer Straßenvariante wird das Lärmproblem auf der Vinschger Staatsstraße in Kastelbell beseitigt, und zwar in einem Abschnitt von 1,2 Kilometern Länge.
Eingriffe sind neben jenen auf der Brennerstaatsstraße, der Pustertaler und auf der Vinschger Staatsstraße auf weiteren elf Staatsstraßen und Landesstraßen mit einem Verkehrsaufkommen von über drei Millionen Fahrzeugen im Jahr vorgesehen. “Mit dem neuen Aktionsplan berücksichtigen wir jetzt noch mehr Straßenabschnitte, bisher gab es nämlich nur auf den Straßenabschnitten mit einem Verkehrsaufkommen von sechs Millionen Fahrzeugen pro Jahr Eingriffe – nun haben wir die Schwelle auf drei Millionen gesenkt”, unterstreicht Mussner.
So werden auf der Staatsstraße aufs Stilfser Joch (SS 38), der Schnellstraße Meran-Bozen (Mebo), der Staatsstraße auf den Reschenpass (SS 40), der Staatsstraße auf den Tonalepass und Mendelpass (SS 42), der Staatsstraße auf den Jaufenpass (SS 44), der Staatsstraße auf den Gampenpass (SS 238) und auf der Staatsstraße ins Ahrntal (SS 621) Maßnahmen durchgeführt. Bei den Landesstraßen kommen die Landesstraße Kaltern-Aichholz (LS14), die Pustertaler Sonnenstraße (LS 40), die Landesstraße in der Industriezone Bruneck (LS 179), die Landesstraße in der Industriezone Lana (LS 101), die Landesstraße Bozen-Meran (LS 165) und die Landesstraße Meran-Schenna zum Zug.
Das Lärmkataster dient als Grundlage zur Planung der Maßnahmen. Es erfasst laut Alberto Lenisa, dem Koordinator der Lärmgruppe im Straßendienst, die gesamte Lärmemissionen an der Straßenseite und enthält zudem Informationen zur Anzahl der Wohnungen und Menschen, die in bestimmten Zeitabständen den Lärmparametern ausgesetzt sind. Erarbeitet wurde das Lärmkataster von den Technikern der Landesaumweltagentur.