Sensibilisierung gegen Handynutzung im Straßenverkehr

Land Tirol startet Kampagne „Sei smart – kein Phoner“

Sonntag, 12. Juli 2020 | 20:22 Uhr

Innsbruck – Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h den Blick für fünf Sekunden vom Verkehrsgeschehen abgewandt – schon sind rund 140 Meter im „Blindflug“ zurückgelegt: Allzu oft kommt es zu solchen und ähnlichen gefährlichen Situationen im Straßenverkehr, wenn VerkehrsteilnehmerInnen zum Handy greifen. Auf die Risiken, die bei der Nutzung des Mobiltelefons im Straßenverkehr entstehen, macht eine Kampagne des Landes Tirol ab 13. Juli 2020 unter dem Titel „Sei smart ­– kein Phoner“ aufmerksam. Gleichzeitig sollen Lösungsansätze einmal mehr aufgezeigt bzw. ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden – etwa das Benutzen einer passenden Freisprecheinrichtung im Auto.

Die Informationsoffensive zielt nicht nur auf AutofahrerInnen ab – alle VerkehrsteilnehmerInnen, wie FahrradfahrerInnen, FußgängerInnen oder RollerfahrerInnen, sollen angeregt werden, ihren Umgang mit dem Handy während ihrer Teilnahme am Straßenverkehr zu überdenken. „Oft sind es Ausreden wie ‚Das geht doch ganz schnell‘, mit denen der Blick aufs Smartphone während der Fahrt beschwichtigt wird. Leider ist genau dieser ‚schnelle‘ Blick oft mitverantwortlich für mitunter tragische Verkehrsunfälle. Dabei tragen wir alle Verantwortung sowohl für uns selbst als auch für unsere Mitmenschen, wenn wir auf den Straßen, Geh- und Fahrradwegen unterwegs sind. Deshalb wollen wir die Tirolerinnen und Tiroler dazu ermutigen, auf das Handy im Straßenverkehr zu verzichten und damit für mehr Sicherheit zu sorgen“, sagt Verkehrsreferentin LHStvin Ingrid Felipe.

© Land Tirol/Graus

Auch LHStv Josef Geisler weiß um die Risiken, die der Blick auf den Handy-Bildschirm mit sich bringt, konkret: „Etwa hinter jedem dritten tödlichen Verkehrsunfall, zu dem es in Tirol im vergangenen Jahr gekommen ist, vermutet man Unachtsamkeit bzw. Ablenkung als Hauptursache. Dies führt uns vor Augen, wie wichtig es ist, die volle Konzentration auf das Verkehrsgeschehen zu richten. Mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen wollen wir daher die Menschen in Tirol auf die Gefahr der Handynutzung auf der Straße aufmerksam machen.“

Markus Widmann, Leiter der Landesverkehrsabteilung in der Landespolizeidirektion Tirol, verweist ebenfalls auf die Gefahren der Handynutzung im Straßenverkehr: „Nach wie vor sind Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer viel zu oft durch Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung, Schreiben und Lesen von Nachrichten oder Surfen im Internet abgelenkt, verursachen dadurch kritische Situationen und zum Teil auch schwerste Verkehrsunfälle. Die Tiroler Polizei nimmt Jahr für Jahr mehr als 12.000 Beanstandungen vor und versucht begleitend, den Betroffenen die besondere Gefährlichkeit ihres Handelns vor Augen zu führen. Daher: Weg vom Smartphone im Straßenverkehr und hin zur verantwortungsvollen Verkehrsteilnahme mit mehr Sicherheit für uns alle!“

Große Reichweite mit Platz für Kopfkino

Zum Einsatz kommen Darstellungen von klassischen Situationen im Straßenverkehr, in denen die BetrachterInnen das Gefahrenpotential der Handynutzung selbst erkennen. Zwei Jahre lang soll die Kampagne „Sei smart – kein Phoner“ Menschen, die in Tirol unterwegs sind, über verschiedene Kanäle erreichen. So werden großflächige Plakate in ganz Tirol angebracht – unter anderem entlang von Landesstraßen. Auch auf den Hecks einiger Busse in Tirol sowie auf den Online-Kanälen des Landes werden die Inhalte zu sehen sein.

Mehr Infos zur Kampagne finden sich unter www.tirol.gv.at/seismart

Von: ka