Von: mk
Bozen – Die Landesregierung hat sich heute auf ein umfangreiches Maßnahmenpaket zum leistbaren Wohnen geeinigt. Die Maßnahmen betreffen verschiedenste Bereiche und wurden bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Landesregierung von Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Peter Brunner vorgestellt.
“Wir leben in einem Land, in dem die Nachfrage nach Wohnraum, auch jene von außen, sehr groß ist. Es geht mit dem Paket darum, die Nutzung des Wohnraumes für Einheimische stärker zu schützen und angebotsseitig Maßnahmen zu setzen”, führte Landeshauptmann Kompatscher aus. Andererseits sei es der Landesregierung wichtig, die Südtiroler Familien noch besser darin zu unterstützen, eigenen Wohnraum entweder durch Erweiterung bestehender Gebäude oder durch den Bau oder Kauf von Wohnungen, zu erhalten. Zu diesem Zweck wird im Ressort von Wohnlandesrätin Ulli Mair an Vereinfachungen und Anpassungen der bestehenden Förderungen gearbeitet. Damit sollen die Ämter Verfahren schneller abwickeln können, vor allem sollen aber auch die Bürgerinnen und Bürger von der Bürokratie entlastet werden.
Wohnen mit Preisbindung, Energiebonus und Wintergärten
Im Bereich der Raumordnung wird in den nächsten Wochen die Durchführungsbestimmung zum Wohnen mit Preisbindung umgesetzt. Dies werde vor allem in Gemeinden, in denen aufgrund der aktuellen Immobiliensituation die Preise sehr hoch sind, den Nutzen bringen, Wohnungen zu einem erschwinglichen Preis zu errichten, hob Landesrat Peter Brunner hervor.
Gleichzeitig werden die Regelungen für die Anwendung des Energiebonus im Landwirtschaftsgebiet und für die Errichtung von Wintergärten in Wohnzonen erlassen für Gebäude, die vor dem 4. September 2007 bestanden haben. “Die hier neu entstandene Kubatur wird als Wohnraum für Ansässige zur Verfügung stehen und ist damit ein konkreter Beitrag zum leistbaren Wohnen”, betonte der Landesrat. Außerdem werde damit die Möglichkeit für die bessere Nutzung bestehender Immobilien erweitert, führte der Landeshauptmann aus.
Damit einher geht die Ausweitung der Konventionierungspflicht, ganz im Sinne des Schutzes der Einheimischen bzw. des Vorbehaltes von Wohnraum für die lokale Bevölkerung. Konventionierung bedeutet, dass nur jene den Wohnraum nutzen, die bestimmte Anforderungen (wie Ansässigkeit oder Arbeit in Südtirol) erfüllen. Auch die Dauer der Sozialbindung, die sicherstellt, dass die geförderte Person/Familie die Wohnung selbst nutzt, wird verlängert. Diese Bindungen sollen sicherstellen, dass Wohnraum nicht zweckentfremdet oder zu Spekulationszwecken genutzt und stattdessen für den Wohnbedarf der einheimischen Bevölkerung verwendet wird.
Klare Regeln für Privatzimmervermietung
Auch im Bereich der Privatzimmervermietung wird es, auf Vorschlag von Landesrat Luis Walcher, eine Reihe von Neuregelungen geben: “Hier geht es darum, die traditionelle, geschützte und ordentlich geregelte Form der Privatzimmervermietung klar vom Wildwuchs, der durch Plattformen wie Airbnb geschaffen wurde und der vielfach zu Missbrauch geführt hat, zu trennen und dieses Phänomen entsprechend auch einzudämmen. Dies gelingt durch eine klare und strenge Regelung der Voraussetzungen für diese Tätigkeit”, erklärte Landeshauptmann Kompatscher. Damit wird auch die allfällige Ermächtigung beziehungsweise die Zuteilung von Betten eingeschränkt und fokussiert werden.
Änderungen gibt es auch im Hinblick auf die Gemeindeimmobiliensteuer: “Es wird künftig nicht mehr so sein, dass die GIS für die Vermietung von Wohnungen an Einheimische sogar höher ist als jene für die touristische Nutzung, das wird mit diesem Maßnahmenpaket in Absprache mit dem Gemeindenverband abgeschafft”, sagte Landeshauptmann Kompatscher.
Das umfangreiche Maßnahmenpaket soll großteils in den nächsten Wochen, in jedem Fall innerhalb dieses Jahres umgesetzt werden. Einzelne Maßnahmen bedürfen einer längeren Vorlaufzeit, sodass die Umsetzung in den Beginn des nächsten Jahres hineinreicht. Die Einhaltung all dieser Regelungen zum stärkeren Vorbehalt des Wohnraumes für Einheimische soll durch konsequente und genaue Kontrollen und entsprechende Strafen gewährleistet werden. Dafür soll künftig auch auf externe Dienstleister zurückgegriffen werden können.
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38 Kommentare auf "Landesregierung einigt sich auf Maßnahmenpakt zum leistbaren Wohnen"
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…Airbnb saftig besteuern und in Mehrfamilienhäusern komplett verbieten, dann öffnet sich schlagartig der Markt für akzeptable Mieten, alles andere ist Wischiwaschi…
Der Staat muss den Mieterschutz lockern, das man einem der nicht zahlt nach sagen wir 6 Monaten oder früher aus den Wohnungen kriegt! Ich verstehe die Leute schon, die nicht vermieten….
@Doolin dann sollen aber auch mal neue Hotels verboten werden! Wieso werden immer noch welche gebaut? Wo sollen denn die Arbeiter für diese wohnen und herkommen? man kämpft sich zu Tode um die wenigen Angstellten… Und warum sollen dann immer nur reiche Familien mit mehreren Hotels profitieren und der kleine mit seiner Investitionswohnung für Airbnb nicht? Es braucht nur einen saftigeren Steuersatz für wirklich reiche, dann ist auch genug Geld für andere da!
Drei Worte : nutzlos, kontraproduktiv und lobbyistisch!
Noch ne Frage, wer wohnt in Wintergärten und wer wird den in Zukunft als umgebauten Wohnraum nutzen? Wohl diejenigen die schon drin wohnen!
N G. falsch! dort kan man ja unsere neuen Mitbürger und Fachkräfte haussen ah sorry wohnen lassen. bist ja ein grosser Beführworter davon. Doppel Grins
Wintergarten zum Wohnzimmer oder Küche dazubauen.. habe ich.. muss sagen ein Traum…
@Olm sgleiche Hat mit dem Thema zu tun, was?
Obs dir passt oder nicht, du wirst mit den “neuen” Bürgern leben müssen. Kleiner Unterschied zwischen uns, ich kann, du nur ungern. GRINS
Das bisherige System mit vielen Regeln, Subventionen etc ist der Grund für die aktuelle Lage. Der Staat ist immer und überall nicht in der Lage den Markt nachhaltig und intelligent zu regeln. Geht komplett in die falsche Richtung
Hoffentlich werden endlich mal die Zugangsvoraussetzungen zu den Förderungen gelockert.
Wenn man als junges Paar zusammen wohnt und beide Vollzeit arbeiten, ist man schnell mal über alle Förderlimits wegen des Einkommens, obwohl man alles andere als reich ist und sich keinen Kauf leisten kann (keine helfenden Eltern vorhanden).
Ich lachen jetzt schon… bis hier eine Familie den nutzen davon hat braucht es 100 Zertifikate, zettl,ansuchen, Auszüge, bankbelege, kataster und Grundbuch, Notar, bürgen, evvee, red, ise, steuererklärung, Einkommen, usw….
da kann ich nur zustimmen wenn jemand den ganzen Papierkram vor sich sieht wieviele Zettel und Genehmigungen es für ein Ansuchen braucht gibt er eh schon auf weil er das nervlich nicht durchhält der braucht keine Wohnung mehr sonder ein Zimmer in der Psychiatrie so schaut es bei uns aus leider.
Mirco@. EEVE und ISEE hosch Vergessen zu schreibm.
Scheiß Zettelwirtschoft. 😱😤😵💫🫨
“Dies werde vor allem in Gemeinden, in denen aufgrund der aktuellen Immobiliensituation die Preise sehr hoch sind, den Nutzen bringen, Wohnungen zu einem erschwinglichen Preis zu errichten,…”
Das “Errichten” war auch bisher erschwinglich, nur das Kaufen ist zu teuer.
“Es wird künftig nicht mehr so sein, dass die GIS für die Vermietung von Wohnungen an Einheimische sogar höher ist als jene für die touristische Nutzung,… ”
Heisst was genau, wird die eine billiger, oder die andere teurer?
Die Neuregelung der GIS bei den Mietwohnungen ist allerhöchste Zeit.
Die heutige Handhabe, dass langfristige Mieten einer höheren GIS unterliegen als die touristische Kurzzeitmiete kann nur einem schwachen Geist entstiegen sein…
Das wäre jetzt aber schon ein Wunder, wenn für die einheimische, arbeitende Bevölkerung, etwas positives passieren würde. Der Glaube an diese Landesregierung ist mir leider abhanden gekommen.
jo! genau! das de amoll eppas tien des den einheimischn bugglern zuguate kimmt glab i a erst wenn i es sich!
Genau, wenn ein Paar arbeitet, ist man schon fast bestraft und es fallen so viele Förderungen weg, sodass die zweite Person besser gar nicht arbeiten geht für 2 Jahre (EEVE wird dann tief und man bekommt 40.000€ Förderunge, die man vorher nicht bekommen hat)
🤣🤣🤣 weniger Bürokratie!!!! Nicht schlecht Frau Mair!!!!
Seit wievielen Jahren geht das schon und jetzt sollte sich alles ändern und kontrolliert werden !!
Wie viele konventionierte Wohnungen wurden von Hoteliere ersteigert welche sie weitervermieten (ohne Kontrolle wohlgemerkt ) und dazu noch mit einem hohen Mietpreis.
Wäre höchst an ders Zeit daß konventionierte Wohnungen als Erstwohnungen an bedürftige Einheimische Leute zu Verfügung stehen und nicht an wohlhabende Leute welche sich noch ein Geschäft daraus machen.
Wo ist die Gerechtigkeit über solche politische Entscheidungen.
Du scheinst die Regeln zur Vermietung von konventionierte Wohnungen nicht zu kennen. Blödsinn! Ich lebe in Einer und weiß was meine Vermieterin und ich an Gesuchen brauchten um da einziehen zu dürfen. Miete ist vorgegeben, Wohnsitz und Arbeitsstelle am Wohnort sind Pflicht, gewisses Einkommen darf nicht überschritten werden usw. und sie darf die 20 Jahr nicht verkaufen.
Ich würde nichtmal behaupten an “bedürftige” Einheimische, sondern einfach normal arbeitende Einheimische. Im Normallfall ist man dann zu zweit wieder über das Limit für konventinierte Wohnugnen, kann sich aber die teuere Marktmiete genauso nicht leisten.
Die Limits sollten halt halbwegs normale Arbeitnehmer widerspiegeln. Hilfe braucht man bis weit in die Mittelschicht für Wohnungen, wenn es keine Erbschaft aus der Familie gibt.
Blöd ist schon daß du nicht gecheckt hast was ich geschrieben habe.
Ok du hast recht.Meiner Ansicht nach sollten Hoteliere keine konventionierte Wohnung sich anschaffen können.
in meiner, von den eltern geerbe wohnung wohnt seit 25 johr meine tochter, mietfrei, sie isch als ihr erstwohnsitz eingetrogn und decht, (oder weil koan mietvertrog gmocht honn?) zohl i knopp 600€ gis es johr!
so donkt de politik jemand der de wohnung gratis “vrmietet”!
Auch mit Mietvertrag zohlt der Vermieter GIS lei wie in meinen foll stott 1.600.€holt lei 1200.€
Nein, mit Mietvertrag ist die GIS noch höher. Du hast eine kostenlose Leihe an Familienmitglieder gegeben und GIS ist dann reduziert. Normale GIS bei Vermietung wäre in dem Fall dann ca. 1.000€.
Du musst die Wohnung der Tochter überschreiben und dann fällt die GIS weg.
@wienerschnitzel jo, stimmt, i müßte se überschreibn lossn, ober sie wor, solong i verheiratet wor, a ort “notkreuzer” ba a eventueller trennung, und jetz, als witwer, meine “oltersvorsorge” auf de i zur not an kredit aufnehmen konn!
trotzdem find i de gis, a wenns nit viel isch, nit fair!
Die Wohnung geht früher oder später sowieso an die Tochter. Ich würde sie überschreiben, um die jährliche GIS einzusparen (oder selbst darin wohnen dann sparst du sie dir auch) und deine Tochter wird dich dann wohl unterstützen, wenn du zur Not Geld für die Wohnung brauchst, oder?
Steuern sollte man unbedingt vermeiden, wenn das Geld eh in der Familie bleibt.
…und was ist mit den Urlaub auf.dem Bauernhofwohnungen. Mein Vorschlag: pro Wohnung die touristisch vermietet wird muss eine Wohnung an Einheimische oder auch an die eigenen landwirtschaftlichen Arbeiter vermietet werden, die ansonsten andere Wohnungen mieten müssen… Was sagen sie Herr Walcher?
Wintergärten nur für Wohnungen, die vor 2007 bestanden haben …, warum? Was ist die Logik dahinter? Derjenige, der 2008 gebaut oder gekauft hat und vielleicht dringend einen Raum mehr bräuchte, schaut blöd drein oder wie? Erinnere mich, dass der Bau von Wintergärten in einem Artikel der „Dolomiten“ nichts von einer Beschränkung beinhaltet hatte. Haben sich das der LH und LR Brunner wieder anders überlegt, wie halt so oft!
Do muasi lei lochn do werd eh nix passiern solo g suswertige de preise zohln lochn de imobilienhandler.werd lei letzer
Lockmittel bei Denen Alleinstehende, Arbeitsunfähige das Nachsehen haben.
Mol schaugn, ob de Maßnahmen eppes bringen-i hätt holt gern, wenn meine Kinder dobleibn tatn und sich eppes derkafetn… Werd holt seeehr schwierig, wenn man nix in dr Hinterhond hot
Bauen?!! Ist in manchen Taldörfern eh schon alles maßlos verbaut.. Und in der AltenPflege und bei psychisch Kranken ist man nur drauf aus nach außen einen Schein zu erhalten. Würden Sich die Betroffenen wehren anstatt alles hin zu nehmen…
Es muss endlich auch an den VERMIETERSCHUTZ gedacht werden!!!
JO! umbedingt!
es MÜSSEN gsetze her mit strofn de de mietnomaden und wohnungsvandalen von ihren vorhobn obschreckn, nit, wir bisher, animiern lustig weiter zu mochn, bis der vermieter sie mühsam ausigeklog hot, um nor aufn oneoltkostn und schodn sitzn zu bleibn, und de ollgemeinheit den miet”sünder” als oanzige “strofe” a neu zugewiesene sozialwohnung zohlt!
Ist wenigstens ein Anfang.
Immer noch zu wenige Maßnahmen für leistbares Wohnen!
Sie müssen endlich mehr Geld für “Uns” Einheimischen in die Hand nehmen.
Aber Sie haben ja Angst dass dann kein Geld für ihre jährlichen Gehaltserhöhungen da ist!
Oder können kein zusätzlichen Museum für ein paar Millionen bauen!
Einfach nur Traurig!