Von: ka
Bozen – Bereits 2021 könnte mit der Verwirklichung des Landessportzentrums begonnen werden, das zunächst vor allem als Dienstleistungszentrum konzipiert ist.
Südtirols Landessportzentrum sollte als Dienstleistungszentrum für den Leistungssport und den Nachwuchssport Sportarten-übergreifend genutzt werden. Neben der Aus- und Fortbildung von Trainern und Funktionären sollten Sportmedizin, Sportpsychologie und Sportwissenschaft Raum finden und Rechtsberatung angeboten werden. Dabei will das Land auf die vernetzte Arbeit aller Akteure und Experten im Sportbereich aufbauen. Die Standortfrage sei erst in einem zweiten Moment von Bedeutung. Es gehe zunächst um den Aufbau einer professionellen Dienstleistungseinrichtung, die eng vernetzt mit der bestehenden Sportfachwelt agiert. Das erklärte heute Abend (14. Juli) Landeshauptmann und Sportlandesrat Arno Kompatscher. Gemeinsam mit dem Direktor des Landessportamtes Armin Hölzl und Martin Kreil von ROI Team stellte der Landeshauptmann den rund 30 Spitzenvertretenden der Südtiroler Sportwelt das nun vorliegende Betriebskonzept für das Landesportzentrum vor.
Es sei wichtig und möglich, die Vision der verschiedenen Interessensvertretenden auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen und diese sollen auch in der Führung des Landessportzentrums eine wesentliche Rolle haben, sagte der Landeshauptmann: “Die Leistungssportler und Leistungssportlerinnen stehen im Brennpunkt eines übergreifenden Serviceangebots sowie der gesamten Sportentwicklung in Südtirol.” Dringend notwendig sei nach den Worten des Landeshauptmanns die bessere Vernetzung der Serviceleistungen: “Die bestehenden Dienstleistungen und Einrichtungen sind zu optimieren und zu vernetzen. Wir wollen ein Leistungs-Gap (Gesundheit, Ernährung, Karrieremanagement, Rechtsberatung) im Südtiroler Sport schließen.”
Alle Dienstleistungen sollen an zentraler Stelle koordiniert und organisiert werden. “Die Infrastrukturentscheidung kann besser im bereits laufenden Betrieb des Landessportzentrums getroffen werden, nach einem noch zu definierenden Raumkonzept”, erklärte der Landeshauptmann. Mit der Umsetzung des heute vorgestellten Dienstleistungskonzepts könnte hingegen schon im kommenden Jahr 2021 begonnen werden.
Die Präsidenten von Coni, VSS und USSA, die heute anwesend waren und sich seit Jahren ein Landessportzentrum wünschen, zeigten sich erfreut. Von einem “wichtigen Schritt, um die Realisierung des Landessportzentrums voranzutreiben”, sprach etwa der Präsident des lokalen olympischen Komitees, Heinz Gutweniger. Auch VSS-Obmann Günther Andergassen sagte, man gehe nun in Richtung “konkrete Realisierung des Landessportzentrums, das der VSS seit 2001 fordert”. USSA-Präsident Carlo Bosin erklärte heute, man habe den “Grundstein für das neue Landessportzentrum gelegt”, nachdem man sich über Nützlichkeit und den Willen es zu verwirklichen verständigt habe.
Über die Einrichtung eines Landessportzentrums in Südtirol wird schon seit den 2000er Jahren diskutiert. 2017 hat die Landesregierung eine Fachleutegruppe mit dem Thema befasst. In der Folge wurde das Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck beauftragt, einen Status-Optionen-Bericht zu erstellen. Auf der Grundlage dieses Berichtes hat Roi Team im Auftrag des Landes das nun vorliegende Betriebskonzept erarbeitet. “Die Landesregierung steht hinter diesem Konzept”, betonte Landeshauptmann abschließend, “und fordere nun alle Partner auf, die Umsetzung tatkräftig zu unterstützen.”