Von: luk
Bozen – Der Südtiroler Landtag wird sich in dieser Woche mit einem Beschlussantrag zur Durchführung einer Studie über Schwangerschaftsabbrüche befassen. Eingebracht wurde der Antrag von den SVP-Abgeordneten Waltraud Deeg und Harald Stauder. Ziel ist es, verlässliche Daten zu gewinnen und bestehende Beratungs- und Unterstützungsangebote für Mädchen und Frauen zu verbessern.
Nach Angaben des Landesinstituts für Statistik (ASTAT) wurden 2024 in Südtirol 525 freiwillige Schwangerschaftsabbrüche gemeldet – rund vier Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Abbruchrate lag bei 4,6 pro 1.000 Frauen im gebärfähigen Alter, das Durchschnittsalter der betroffenen Frauen betrug 30 Jahre. Zum Vergleich: In Italien lag die Rate 2022 bei 5,5, in Deutschland und der Schweiz bei 7 pro 1.000 Frauen.
Deeg betonte, es gehe bei dem Vorhaben nicht um eine moralische oder rechtliche Bewertung, sondern um eine sachliche, wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema. Die geplante Studie soll sowohl quantitative als auch qualitative Erhebungen umfassen und dabei den Datenschutz und die Anonymität der Betroffenen wahren.
Während in anderen Ländern wie Deutschland oder der Schweiz bereits umfassende Untersuchungen zu Schwangerschaftsabbrüchen vorliegen, fehlen entsprechende wissenschaftliche Daten bisher in Südtirol. Die Ergebnisse sollen künftig als Grundlage für eine evidenzbasierte Familien- und Sozialpolitik dienen.




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