Rosenkranz steht hinter seinem Mitarbeiter

Langenlois will in Causa Schimanek Mietvertrag auflösen

Mittwoch, 19. Februar 2025 | 12:33 Uhr

Von: apa

Die Stadt Langenlois (Bezirk Krems) will den Mietvertrag jenes Forsthauses auflösen, das der rechtsextremen deutschen Gruppierung “Sächsische Separatisten” laut Ermittlungsakten als Rückzugsort hätte dienen sollen, berichtet der ORF. Vermietet war das Objekt an die Familie des Büroleiters von Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ), Rene Schimanek. Rosenkranz verteidigte seinen langjährigen Mitarbeiter, der sich strafrechtlich nichts zu Schulden kommen habe lassen.

Das Forsthaus gehört der Stadtgemeinde Langenlois, die das Objekt seit den 1970er-Jahren an die Familie Schimanek vermietet. Hauptmieter des Hauses war der vor kurzem verstorbene ehemalige niederösterreichische FPÖ-Chef Hans Jörg Schimanek senior. Der Verfassungsschutz führte in dem Forsthaus vergangenen November eine Hausdurchsuchung durch als Unterstützung für die deutschen Sicherheitsbehörden. Im Haus wurden unter anderem NS-Devotionalien und Munition gefunden.

Auch gegen Schimanek selbst wird im Zusammenhang mit dem Objekt ermittelt. Der Büroleiter des Nationalratspräsidenten ist Stadtrat in Langenlois und hatte zum Zeitpunkt der Hausdurchsuchung im Forsthaus seinen Hauptwohnsitz gemeldet. Laut Bürgermeister Harald Leopold (ÖVP) habe der FPÖ-Politiker diesen wenige Wochen später verlegt, berichtete der ORF. Von Schimanek hieß es dazu, er habe mit der Causa nichts zu tun und wohne auch schon lange nicht mehr in dem Haus.

Auch Rosenkranz verteidigte seinen langjährigen Mitarbeiter am Montag aufs Neue und schloss eine Suspendierung aus. Der Nationalratspräsident sprach im Ö1-“Morgenjournal” schlimmstenfalls von einem “Meldevergehen”, strafrechtlich relevante Vorwürfe wollte er in der Causa nicht sehen. Zudem gelte die Unschuldsvermutung. Rosenkranz schloss auch aus, dass Schimanek sensible Daten etwa über Abgeordnete an Rechtsextreme weitergeleitet haben könnte.

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