Russlands Außenminister in Peking

Lawrow: Russland und China gemeinsam gegen den Westen

Dienstag, 09. April 2024 | 11:46 Uhr

Moskau und Peking wollen sich laut Russlands Außenminister Sergej Lawrow gemeinsam gegen die angebliche Hegemonialpolitik des Westens stemmen. “Und mehr als einmal haben unsere Führer, Präsident (Wladimir) Putin und Staatschef Xi Jinping, Russlands und Chinas Entschlossenheit betont, sich allen Versuchen zu widersetzen, die Bildung einer multipolaren Welt und die lang überfälligen Prozesse der Demokratisierung und Gerechtigkeit zu bremsen,” sagte Lawrow am Dienstag in Peking.

Genau das würden die USA und ihre Verbündeten allerdings versuchen, behauptete Lawrow auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Kollegen Wang Yi, von dem auch die Idee einer “doppelten Antwort” auf die gegen beide Länder betriebene Eindämmungspolitik stamme. Der 74-Jährige betonte, dass die Beziehungen beider Länder auf einem “Allzeithoch” seien. Er bedankte sich für Chinas Unterstützung bei der Wiederwahl von Kremlchef Putin und beim Kampf gegen den Terror. Dieser werde fortgesetzt, sagte er mit Blick auf den blutigen Terroranschlag gegen die Konzerthalle Crocus City Hall bei Moskau.

Seit Jahren verschärfen sich Konflikte zwischen dem Westen einerseits sowie China und Russland andererseits. Die USA werfen China unter anderem unfaire Handelspraktiken vor und haben Einfuhren mit hohen Zöllen belegt sowie Exporte von Hochtechnologie in die Volksrepublik eingeschränkt. Auch Europa prüft Sanktionen gegen chinesische E-Auto-Importe wegen staatlicher Subventionen. Im Pazifik konkurrieren China und die USA um Einflusssphären. Medienberichten zufolge wollen die USA deswegen das Militärbündnis Aukus mit Australien und Großbritannien erweitern.

Lawrow ist seit Montag in Peking zu Gast. Auf der Liste der Gesprächsthemen standen die Lage in der Asien-Pazifik-Region und die Zusammenarbeit beider Länder in internationalen Organisationen wie der UNO, BRICS und G20, wie Moskau vor Beginn der Reise mitgeteilt hatte. Beobachtern zufolge galt Lawrows Treffen in Peking möglicherweise auch der Vorbereitung eines Besuchs Putins, der laut Medienberichten im Mai stattfinden könnte. China als erstes Reise-Ziel nach seiner Wiederwahl Mitte März anzusteuern, wäre ein deutliches Zeichen Putins für die enge Partnerschaft der beiden Staaten. Russlands Angriffskrieg in der Ukraine und die folgenden westlichen Sanktionen haben das Land international merklich isoliert.

Nach den Berichten der russischen Nachrichtenagenturen schlug Wang vor, Russland und die Ukraine sollten sich an einen Tisch setzen und einen Weg zur Beendigung des Krieges suchen. Bereits 2023 hatte China einen zwölf Punkte umfassenden Vorschlag zur Beilegung des Konflikts vorgelegt. Er war bei beiden kriegsführenden Ländern aber kaum auf Zustimmung gestoßen.

China kündigte am Dienstag auch an, eine hochrangige Delegation in das isolierte Nachbarland Nordkorea für einen mehrtägigen Besuch zu schicken. Anlass des Besuchs vom 11. bis 13. April sei die Eröffnung der Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Peking ist ein wichtiger Verbündeter der selbst ernannten Atommacht unter Machthaber Kim Jong-un, die immer wieder mit Raketentests für Spannungen auf der koreanischen Halbinsel sorgt. Nach UNO-Angaben vom Februar ist China weiter der mit Abstand größte Handelspartner Nordkoreas. Ausgenommen von sanktionierten Waren einschließlich Waffenlieferungen hatte Nordkorea zudem seinen Handel mit Russland ausgebaut.

Von: APA/dpa

Kommentare

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8 Kommentare auf "Lawrow: Russland und China gemeinsam gegen den Westen"


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LouterStyle
LouterStyle
Superredner
22 Tage 15 h

die chinesen brauchn ins genau gleichviel wia mir sie.

N. G.
N. G.
Kinig
22 Tage 14 h

Na, das wollen Einige nicht wahr haben. Grins
Die werden böse aufwachen! China ist in vielen Bereichen schon Weltmacht Nr. 1. Das bekommen die meisten nur nicht mit aber lässt sich durch definitive Zahlen und Fakten einfach belegen. Was meinst du warum westliche Regierungen plötzlich anfangen wie wild zu rudern…!

sophie
sophie
Kinig
22 Tage 14 h

@louter..
I schaug schun longe, ols wos Made in China isch, zi vomeidn, will de net untostützn,
natührlich ischs et olm möglich…

So sig holt is
22 Tage 13 h

naja eigentlich isch Europa komplett von China und deren nachbarstaaten abhängig… woher kommt die BILLIGE Kleidung? woher sämtliche BILLIGEN Elektronikartikel? woher kommen die BILLIGEN Schuhe? und die liste geht noch weiter… wir leben in einer Konsumwelt die alles billig haben will und das kann, im moment, nur asien produzieren

ebbi
ebbi
Kinig
22 Tage 9 h

@So sig holt is und Asien und China brauchen europäische Konsumenten, die ihnen den Ramsch abkaufen.

Staenkerer
21 Tage 21 h

@sophie am meistn erschreckt hot mi der bericht den i während der pandemie im ZDFneo gsechn honn, in dem es ghoaßn hot das, sollte china den lieferhahn obdrehen, de EU weitläufig ohne medikamente dosteat do sie auf den gebiet fost ausschließlich von china obhängig isch!
dagegen isch der ramsch de mir kafn kennen peanuts!

Doolin
Doolin
Kinig
22 Tage 15 h

…Gangstertreff…
😝

Oracle
Oracle
Kinig
22 Tage 13 h

die Chinesen brauchen Europa und die USA als Märkte, brauchen aber auf der anderen Seite auch Russland, um sich als Diktaturländer samt Iran, Nordkorea, Venzuela, usw… gegenseitig zu unterstützen….. Leider hat der Westen viel nach China ausgelagert, die Werkbank der Westens….. Irgendwo müßte man den Chinesen deutlich machen, dass sie ohne den Westen kaum finanzkräftige Absatzmärkte hätten….

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