Von: mk
Bozen – Gesundheitsministerin Giulia Grillo reagiert auf ein Mahnschreiben des Verbraucherschutzbundes Codacons und hat Kontrollen der Carabinieri-Sondereinheit NAS in Hotels im Trentino-Südtirol angeordnet. Der Grund: Die Hygiene-Polizei hat erst kürzlich im Trentino acht Hotelbesitzer bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, weil der Risiko-Plan bezüglich Legionellose fehlte.
Die Ausarbeitung eines solchen Plans wurde von der Staat-Regionen-Konferenz im Mai 2015 verpflichtend für die Betriebe eingeführt. Legionellose ist eine Infektionskrankheit, die durch bestimmte Bakterien, sogenannte Legionellen, hervorgerufen wird.
Eine erhöhte Koloniezahl der Bakterien im Trinkwasser beruht zumeist auf fehlender Wasserzirkulation und Wassertemperaturen im Bereich von 25 bis 50 Grad Celsius. In zu großen Warmwasserspeichern oder Rohrleitungen verbleibt das Wasser länger und die Organismen haben mehr Zeit zum Wachstum. Auch bei zeitweise geringer oder fehlender Wasserentnahme kommt es zu stehendem Wasser und damit zu Wassertemperaturen, die das Koloniewachstum zusätzlich begünstigen.
Eine gefährlichere Form von Legionellose ist die Legionärskrankheit, die durch eine von einer Tröpfcheninfektion hervorgerufenen Lungenentzündung gekennzeichnet ist und unbehandelt einen lebensgefährlichen Verlauf annehmen kann.
Neben chemischen Methoden greift man auch auf Bestrahlungen mit UV-C-Licht, auf Membranen zur Entfernung von Mikroorganismen oder auf thermische Desinfektion zurück, um Legionellen zu bekämpfen. Im letzteren Fall müssen alle Zapfstellen für drei Minuten mit heißem Wasser von 70 Grad betrieben werden.
Nachdem die Ermittlungen der Hygienepolizei NAS im Trentino bekannt geworden waren, hat der Verbraucherschutzbund Codacons die Ministerin aufgefordert, kapillare Kontrollen in der Region anzuordnen. Neben Hotels werden auch Thermalanlagen unter die Lupe genommen. In erster Linie geht es darum, zu überprüfen, ob die entsprechenden Richtlinien zur Prävention und zur Eindämmung des Risikos eingehalten wurden.