"Dialog ohne Erpressung"

Lehrerstreit: Grüne fordern von Landesregierung Respekt

Samstag, 15. November 2025 | 17:39 Uhr

Von: luk

Bozen – Angesichts des andauernden Konflikts zwischen der Landesregierung und dem Lehrkörper äußern die Südtiroler Grünen Besorgnis über die von der Landesregierung gewählte Linie. “Zwar anerkennen wir die wirtschaftlichen Anstrengungen – die vorgesehenen 110 Millionen Euro pro Jahr für Gehaltserhöhungen – halten es jedoch für inakzeptabel, dass diese Mittel an die Einstellung der Proteste der Lehrer und an eine Verhandlung innerhalb enger Fristen geknüpft werden.”

“Die Qualität der Südtiroler Schulen basiert auf einem motivierten, angehörten und respektierten Lehrkörper. Die Bedingung, dass Proteste gestoppt werden müssen, stellt das grundlegende Prinzip der Arbeitsbeziehungen auf den Kopf: Dialog darf nicht vom Schweigen derjenigen abhängen, die ihre Rechte einfordern. Die rückwirkende Auszahlung der Gehaltserhöhungen ist dabei ein zentraler Punkt und darf nicht als Druckmittel missbraucht werden”, so die Grünen.

Und weiter: “Als Grüne Grüne Vërc sind wir der Meinung, dass die Landesregierung diesen Ansatz überdenken und einen transparenten Dialog eröffnen muss, mit dem Bewusstsein, dass eine funktionierende Schule ein Gewinn für das ganze Land ist, für die deutsche, italienische und ladinische Bevölkerung, und nicht politischem Starrsinn geopfert werden darf.”

“Ich bin selbst Lehrer und sehe jeden Tag die Anstrengung und Hingabe meiner Kollegen. Von Lehrern zu verlangen, auf ihre Protestformen zu verzichten, um an den Verhandlungstisch zu kommen, ist die falsche Botschaft: Dialog entsteht nicht durch Druck, sondern durch gegenseitige Anerkennung. Wenn wir eine starke Schule wollen, müssen wir diejenigen, die dort arbeiten, mit Respekt und politischem Mut behandeln”, erklärt Luca Bertolini, Co-Sprecher der Grünen.

Die Grünen fordern daher die Landesregierung auf, Verhandlungen ohne Vorbedingungen zu gewährleisten, die rückwirkende Auszahlung der Gehaltserhöhungen sicherzustellen und das Schulpersonal tatsächlich an jenen Entscheidungen zu beteiligen, die Arbeitsbelastung, didaktische Organisation und die Qualität des Bildungssystems betreffen.

Bezirk: Bozen

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