Freiheitliche stärken Ehrenobmann den Rücken

Leitner: “Ich war der Bankomat der Partei”

Freitag, 20. Juli 2018 | 12:24 Uhr

Bozen – Die Freiheitlichen stärken ihrem Ehrenobmann Pius Leitner den Rücken. Dies wurde heute auf einer Pressekonferenz unterstrichen.

Die Rückzahlungen der Partei an Leitner seien lückenlos dokumentiert und geprüft worden. Auch vonseiten der Finanzpolizei hätte es keine Beanstandungen gegeben, betonte Parteiobmann Leiter Reber auf einer Pressekonferenz. Er erklärte außerdem, dass er sich nicht mit solchen Altlasten beschäftigen möchte, sondern lieber Wahlkampf führen würde. Sein Vertrauen in seine Vorgänger sei uneingeschränkt.

Pius Leitner weist ebenfalls alle Anschuldigungen von sich

„Ich war der Bankomat der Freiheitlichen.“ Mit diesen Worten hat der Ehrenobmann der Freiheitlichen und Landtagskandidat Pius Leitner gemeinsam mit der Führungsspitze der Partei auf die Anschuldigungen reagiert. Leitner wurde mangelnde Transparenz bei der Überweisung von Geldern auf Privatkonten vorgeworfen.

Er habe die Partei mit der Aufnahme eines Kredits, der auf seinen Namen lief, gerettet. Nach dem Mordfall Waldner seien den Freiheitlichen nämlich keine Kredite gewährt worden, so Leitner.

Der langjährige Landtagsabgeordnete hat sich auch zu den Immobiliengeschäften geäußert, die in den Schlagzeilen standen. Diese hätten nicht die erwünschten Gewinne eingebracht. Ein Geschäft sei schiefgegangen. Die Erträge wären aber der Partei zugutegekommen, so Leitner.

Ohne Namen zu nennen, haben der Ehrenobmann und die Führungsspitze der Partei mit dem Finger auf Roland Tinkhauser gezeigt, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet. Indirekt wurde er beschuldigt, interne Dokumente den Medien weitergereicht zu haben, um Leitner nach dessen Entscheidung, wieder für den Landtag zu kandidieren, unter Druck zu setzen.

Die Unstimmigkeiten in der Partei hatten in den vergangenen Tagen zu mehreren Austritten geführt. Am Donnerstag trat als vorläufig letzter der Brixner Gemeinderat Werner Blaas von den Blauen aus.

Leiter Reber: Reformprozess hat nicht jedem gefallen

Für die Spekulationen um eine angebliche Zerrissenheit des Landesparteivorstandes hat Leiter Reber wenig Verständnis: „Als ich im vergangenen Jahr die Parteiführung übernahm, habe ich einen Reformprozess angestoßen, der noch nicht abgeschlossen ist und sicher nicht jedem gefallen hat, das ist richtig, aber alle wesentlichen Entscheidungen werden ausschließlich im demokratischen Einvernehmen getroffen. Für alte, rein persönliche Befindlichkeiten und Differenzen zwischen einzelnen Mandataren habe ich keinerlei Verständnis, es ist aber völlig normal und auch ausdrücklich erwünscht, dass es innerhalb einer Partei einen Diskurs über den Kurs im Allgemeinen und konkrete Maßnahmen im Speziellen gibt. Entscheidend ist dabei, wie und wo diese Diskussionen ausgetragen werden. Wer sich mit konstruktiver Sachkritik in den Parteigremien einbringen will kann sich sicher sein, bei mir und dem Rest des Vorstands stets Gehör zu finden.“

Zum Abschluss seines Statements stellte Andreas Leiter Reber noch einmal klar, dass er beabsichtige, bei der kommenden Landtagswahl auf den vergangenen Wahlerfolgen der Freiheitlichen aufzubauen und sich mit seinem Team auch in Zukunft mit professioneller Sacharbeit in den Dienst der Südtirolerinnen und Südtiroler zu stellen. Man werde nicht mit angezogener Handbremse in den Wahlkampf ziehen und behält sich deshalb weitere Schritte vor.

Von: luk

Bezirk: Bozen

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