Mehr Flüchtlinge müssen Land verlassen

Mehr Flüchtlinge außer Landes gebracht als im Vorjahr

Mittwoch, 15. November 2023 | 10:21 Uhr

Von: apa

Die Zahl der Österreich verlassenden Flüchtlinge ist heuer deutlich gestiegen. Von Jänner bis Ende Oktober erfolgten laut aktuellen Zahlen des Innenministeriums insgesamt 10.478 Außerlandesbringungen, davon 5.496 freiwillige (52 Prozent) und 4.982 zwangsweise Ausreisen (48 Prozent). Das ist eine Steigerung der Außerlandesbringungen um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – bei einem Rückgang der Asylanträge im Jahr 2023 um knapp 50 Prozent.

Im Vorjahr waren in den ersten zehn Monaten 8.403 Personen außer Landes gebracht worden.

Bei den zwangsweisen Außerlandesbringungen weisen mehr als 45 Prozent der Personen eine strafrechtliche Verurteilung auf. Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) legt den Fokus eigenen Angaben zu Folge weiterhin auf die Steigerung der Außerlandesbringungen. So wurden in den vergangenen zwei Wochen, neben zahlreichen Einzelrückführungen, insgesamt sechs Charterrückführungen durchgeführt. Insgesamt wurden im Jahr 2023 bisher zehn Dublin-Charterrückführungen nach Bulgarien sowie jeweils sieben nach Rumänien und Kroatien vollzogen.

Indes zeigt eine Anfragebeantwortung des Innenministeriums an den freiheitlichen Abgeordneten Hannes Amesbauer, dass die Zahl der am Asylweg in die Grundversorgung gelangten Personen leicht ansteigend ist. Im September waren knapp 19.000 Asylwerber, gut 3.200 Asylberechtigte und knapp 10.300 subsidiär Schutzberechtigte in dieser Betreuung. Das sind rund 4.000 mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Das letzte Mal einen höheren Wert gab es 2018, als Herbert Kickl (FPÖ) das Innenressort leitete. Während damals die Zahl der Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten ähnlich war wie heuer, war jene der Asylwerber in der Grundversorgung mit rund 32.000 Personen deutlich höher.

Aktuell die größte Gruppe in der Grundversorgung stellen freilich nicht Asylwerber sondern Vertriebene aus der Ukraine.