Erhebung

Meran ist bereit für die Mobilität der Zukunft

Samstag, 05. Februar 2022 | 17:16 Uhr

Meran – Die Meraner Bevölkerung zeigt eine erhöhte Bereitschaft zur Nutzung der im Rahmen des Interreg-Projektes MENTOR getesteten neuen Mobilitätsdienste. Dies bestätigt eine kürzlich vom Forschungsinstitut apollis durchgeführte Erhebung.

Bike-Sharing, Rufbusse und Fahrgemeinschaften: Trotz der Covid-19-Pandemie stand Meran in den letzten drei Jahren im Zentrum einer intensiven Erprobung neuer Mobilitätsdienstleistungen. Es handelt sich hierbei um Dienstleistungen, die in den europäischen Großstädten bereits weit verbreitet sind, in den kleinen alpinen Zentren unserer Region aber noch nicht so recht Fuß fassen konnten.

„Das europäische Projekts MENTOR wurde von der Stadt Meran in Zusammenarbeit mit NOI Techpark und SASA durchgeführt mit dem Ziel, das Grundangebot des öffentlichen Verkehrs durch zusätzliche innovative Dienstleistungen zu ergänzen“, betonte Vizebürgermeisterin Katharina Zeller. „In einer vom Fortschungsinsitut apollis durchgeführten Umfrage wurde ermittelt, wie sich das Bewusstsein der Bürger und Bürgerinnen für diese neuen Dienste im Laufe des Projekts verändert hat. Nun, es hat sich viel verändert. Abgesehen vom Konzept der Fahrgemeinschaften, das noch wenig bekannt ist, kennen etwa 80 Prozent der Meranerinnen und Meraner all diese neuen Möglichkeiten und wissen sogar über selbstfahrende Shuttles Bescheid (im November 2019 wurde ein solcher Kleinbus ohne Fahrer in Meran getestet). Das ist ein enormer Unterschied zu 2019: Damals kannten nur zehn Prozent der Befragten das Konzept eines On-Demand-Dienstes“, so Zeller.

Neue Angebote fanden Anklang

Doch wie wurden die neuen Dienstleistungen von den Meraner Bürgern aufgenommen? Der Bike-Sharing-Dienst wurde im Oktober 2019 eingeführt. Dieser war in erster Linie dazu gedacht, Menschen, die mit dem Zug in die Stadt kommen, eine Verbindung ins Zentrum zu bieten. Er wurde rund 6.000 Mal von etwa 1.600 Nutzern in Anspruch genommen, wobei die Nutzung allein im Jahr 2021 explosionsartig anstieg (etwa 70 Prozent dieser Gesamtzahl). Und das Angebot wurde hauptsächlich für diese Art von Mobilitätsbedarf genutzt: Etwa 35 Prozent nutzten das Fahrrad für Fahrten von weniger als 15 Minuten, 20 Prozent für Fahrten zwischen 15 Minuten und einer Stunde.

Die ersten Ergebnisse des Rufbusdienstes, der im Juni 2021 startete, sind ebenfalls vielversprechend. Dies ist einer der ersten Versuche in Südtirol, einen flexiblen Abrufdienst auf der Grundlage moderner digitaler Technologie anzubieten. Der von dem lokalen Unternehmen Easymobil betriebene Dienst sollte dieses Konzept in einem Gebiet der Stadt (zwischen den Stadtteilen Untermais und Obermais) testen, in dem es kein wirkliches öffentliches Verkehrsangebot gibt. Trotz der kleinen Gruppe von Nutzer*innen, die an den Versuchen teilgenommen haben (etwas mehr als hundert), hat der Dienst fast 1.500 Fahrten durchgeführt, wobei selbst von älteren Fahrgäste vielversprechende Hinweise auf die für die Buchung des Dienstes vorgeschlagenen Anwendungen gegeben wurden. Die mehr als 400 Nutzerregistrierungen bestätigen auch ein gewisses Interesse der Bürger*innen, die Funktionsweise dieses neuen Dienstes zu verstehen.

Das jüngste Experiment, das sich aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen noch in der Anlaufphase befindet, ist ein neuer Fahrgemeinschaftsdienst, der auf der Technologie des kleinen österreichischen Unternehmens ummadum basiert. Der Dienst nutzt nicht nur die neueste Technologie, um die Kombination von Anfragen und Angeboten von Fahrten zwischen den Nutzern zu erleichtern, sondern er setzt auch Belohnungsmechanismen ein, die es den Bürgern ermöglicht, für ihr tugendhaftes Verhalten Punkte zu sammeln. Mit diesen Punkten können dann Produkte (z. B. Lebensmittel) in einer Reihe von Geschäften gekauft werden, die am Projekt teilnehmen. Der Fahrgemeinschaftsdienst wird derzeit von mehreren lokalen Unternehmen für ihre Mitarbeiter erprobt, um deren Fahrten zum Arbeitsplatz effizienter und nachhaltiger zu gestalten.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt