Von: Ivd
Meran – Der 18. Oktober ist der Europäische Tag gegen den Menschenhandel, ein Jahrestag, der zum Nachdenken über die Phänomene der sexuellen Ausbeutung, der schweren Arbeitsausbeutung, des erzwungenen Bettelns, der Ausbeutung in der Illegalität (Drogenhandel und Diebstahl), der Zwangsheirat und des Organhandels anregen soll. An diesen Phänomenen sind kriminelle und oft internationale Netzwerke beteiligt, die mit Gewalt und Drohungen riesige Gewinne erzielen. Die Folgen für die Opfer und die Schäden für die legale Wirtschaft sind enorm.
Seit 2003 gibt es in Südtirol das Projekt Alba, eine Initiative von Volontarius, La Strada-der Weg und Consis unter der Leitung und mit Unterstützung der Autonomen Provinz Bozen (Amt für Jugendschutz und soziale Eingliederung) zum Schutz und zur Begleitung der Opfer von Menschenhandel und Ausbeutung bei der sozialen Eingliederung.
Heute Morgen empfingen der Meraner Bürgermeister Dario Dal Medico und die Vizebürgermeisterin Katharina Zeller eine Delegation des Alba-Projektteams, bestehend aus Elisabeth Cucco, Debora Nuvoli und Giulia Pucella, im Rathaus, um die Unterstützung der Stadtverwaltung für die Initiativen zur Bekämpfung des Phänomens des Menschenhandels und der Ausbeutung zu bekräftigen.
Weitere Infos zum Projekt Alba und zu den angebotenen Dienstleistungen gibt es auch online sowie – das ganze Jahr rund um die Uhr – unter der Telefonnummer +39 0471 402338.
Aktiv ist auch die eigens gegen Menschenhandel aktivierte grüne Nummer 800 290 290.
Das Engagement aller Bürger ist gefragt
Um die kriminellen Netzwerke zu bekämpfen und die Opfer des Menschenhandels zu unterstützen, bedarf es der engen Zusammenarbeit aller Institutionen, die sich für Menschenrechte einsetzen. Auch einzelne Bürger können einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie etwa ihnen bekannte Fälle von Ausbeutung den zuständigen Behörden melden.
21 regionale Projekte
In Italien wurde vor über 20 Jahren ein von der Abteilung für Chancengleichheit im italienischen Ministerratspräsidium finanziertes Netzwerk gegen den Menschenhandel eingerichtet. Dieses koordiniert insgesamt 21 regionale Projekte, die zum Teil von der öffentlichen Hand und zum Teil von Sozialvereinen umgesetzt werden. Dabei werden jährlich rund 1.000 Opfer von Ausbeutung betreut und unterstützt, 5.000 verdächtige Fälle werden Jahr für Jahr überprüft. Die Mitarbeiter des Netzwerkes nehmen mit rund 30.000 von Ausbeutung gefährdeten Menschen Kontakt auf – auf den Straßen, an den Arbeitsplätzen und in den Unterkünften.