Von: Ivd
Meran – Die Mitte-Rechts-Regierung von Zeller und Zaccaria trifft aktuell Entscheidungen, die aus Sicht der Grünen Stadtliste Meran einen klaren Rückschritt bedeuten: Busfahren wird vermeintlich unattraktiv gemacht und zusätzlicher Boden wird versiegelt.
Entlang der Piavestraße soll ein neuer Busterminal errichtet werden, der künftig als Endhaltestelle für Überlandlinien, etwa die Linie 225 aus Hafling, dienen soll. Diese Änderung tritt am 15. Dezember in Kraft und bedeutet, dass der Bus künftig nicht mehr bis zum Schulzentrum oder zum Krankenhaus weiterfährt. „Für viele Pendler sowie Personen mit Arztterminen stellt dies eine spürbare Verschlechterung dar. Die Folge ist absehbar: Der öffentliche Nahverkehr verliert an Attraktivität, mehr Menschen steigen auf das Auto um und der Verkehr in Meran nimmt zu“, so die Grünen Meran.
„Derartige Entscheidungen widersprechen den Zielen des Meraner Klimaplans. Darin ist explizit vorgesehen, den öffentlichen Verkehr auszubauen und attraktiver zu gestalten. Stattdessen wird die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nun erschwert, während Maßnahmen zur Eindämmung des privaten Verkehrs auf sich warten lassen. Betroffen sind dabei vor allem Kinder, Familien und Senior, welche zu den Hauptnutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln gehören“, so die Grünen weiter.
Die Haltestelle des Flixbusses wird von den Thermen in die A.-Brogliati-Straße verlegt, in ein Gewerbegebiet weitab vom Stadtzentrum. „Der Flixbus, ein Privatunternehmen, ist aufgrund der günstigen Preise bei ökonomisch schwächeren Personen und Studierenden beliebt. Er sollte längerfristig beim Mobilitätszentrum einen Standplatz erhalten, damit weitere Anbindungsmöglichkeiten gegeben sind.“
Gleichzeitig wird am Busterminal bei der Therme ein Teil der Pflasterung entfernt und stattdessen asphaltiert. Insgesamt werden zwei Bäume entfernt, acht umgepflanzt und sechs neu gepflanzt, was einem positiven „Baum-Saldo“ entspricht. „Diese Maßnahme ist zu begrüßen“, so die Grünen, „allerdings muss durch entsprechende Vorkehrungen (großzügiger Aushub, lockere Erde, Schutz vor Verfestigung, Pflege und Bewässerung der Bäume) sichergestellt werden, dass die Bäume gut gedeihen können.“
Die Asphaltierung eines Teiles des Platzes sei notwendig, weil die Pflastersteine der Belastung durch schwere Busse nicht standhalten würden, so die Stadtregierung. „Diese Maßnahme verschlechtert jedoch nicht nur das Mikroklima, sondern steht auch im Widerspruch zum erklärten Ziel, in der Stadt die Hitzeinseln zu reduzieren“, erwidern die Grünen.
Die Grüne Stadtliste schlägt daher eine Verkehrsberuhigung am Rennweg vor, die in erster Linie Privatfahrzeuge betrifft und nicht Autobusse. Der Rennweg soll nach Ansicht der Grünen zudem neugestaltet und durch Bäume beschattet werden. „Anstatt den öffentlichen Nahverkehr unattraktiv zu machen, sollte sich die Stadtregierung vehement für eine rasche Elektrifizierung der Busflotte einsetzen“, so die Grünen abschließend.
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