Von: mk
Bozen – Die Vorsitzende der Sozialen Mitte der SVP, Gabi Morandell, zeigt sich besorgt über die zunehmende soziale Not in Südtirol. Trotz stabiler wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sei die Armutsgefährdung im Land alarmierend hoch. „Wir müssen uns dieser Realität stellen: Immer mehr Menschen können sich ihr Leben in Südtirol nicht mehr leisten. Das darf eine solidarische Gesellschaft wie die unsere nicht hinnehmen“, erklärt Morandell.
Aktuelle Angaben der Sozialbilanz der Caritas Diözese Bozen-Brixen zeigen, dass rund 17 Prozent der Südtiroler Bevölkerung– also über 90.000 Menschen – als armutsgefährdet gelten. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Familien mit mehreren Kindern, ältere Menschen mit niedrigen Pensionen sowie Personen mit prekären Arbeitsverhältnissen. Auch die Zahl jener, die unerwartete Ausgaben von wenigen hundert Euro nicht mehr bewältigen können, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen.
„Armut ist längst kein Randthema mehr. Sie trifft die Mitte unserer Gesellschaft, und sie trifft auch Menschen, die jeden Tag arbeiten und trotzdem kaum über die Runden kommen“, betont Morandell. Wohnen, Energie, Mobilität und Lebensmittel dürften nicht zu Luxusgütern werden.
Es brauche deshalb gezielte Entlastungen für Haushalte mit niedrigen Einkommen und eine Anpassung der Sozialleistungen an die realen Lebenshaltungskosten. Und auch auf die Gefahr hin sich zu wiederholen, unterstreicht Morandell: „Wir brauchen höhere Löhne! Dem stabilen Wirtschaftswachstum des Landes über die letzten Jahre müssen die Löhne folgen“. Zentral ist zudem eine klare Prioritätensetzung beim leistbaren Wohnraum, denn die Wohnkosten sind derzeit eine der größten Armutsfallen im Land.
„Südtirol kann und darf nicht wegsehen. Soziale Gerechtigkeit ist kein Nebenprodukt, sondern eine Grundvoraussetzung für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Wir müssen dafür sorgen, dass niemand zurückgelassen wird“, unterstreicht Morandell abschließend.




Aktuell sind 2 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen