Hoher Schadenersatz wird verlangt

Murmeltierjagd: Weitere Niederlage für Durnwalder

Mittwoch, 23. September 2020 | 10:49 Uhr

Bozen – Ex-Landeshauptmann Luis Durnwalder und der ehemalige Direktor des Amtes für Jagd und Fischerei, Heinrich Erhard, müssen wegen der Murmeltierdekrete erneut eine Niederlage vor Gericht hinnehmen. Sowohl Durnwalder als auch Erhard hatten bei der Zivilsektion des Kassationsgerichts in Rom Rekurs gegen die Verurteilung zweiten Grades zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 468.000 pro Kopf eingereicht, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.

Die Staatsanwaltschaft am Rechnungshof hatte einen Schaden in Höhe von 1.136.250 Euro zulasten der öffentlichen Hand ausgemacht, weil zahlreiche Murmeltiere, Steinböcke, Füchse und Dachse durch rund 100 Dekrete zwischen 2010 und 2014 bei der Jagd erlegt worden sind. Die Wildtiere sind durch nationale und europäische Normen geschützt.

Damals war die Rede von „geplanten Abschüssen“ gewesen, doch die Liga gegen Tierversuche (LAV) sowie die Liga gegen die Jagd (LAC) hatten sich einen Anwalt genommen und waren vor den Rechnungshof gezogen. In der ersten Instanz wurden Durnwalder und Erhard freigesprochen.

Doch die Staatsanwaltschaft ging in Berufung und der Freispruch wurde in Rom in der zweiten Instanz gekippt. Dagegen wiederum reichten Durnwalder und Erhard Rekurs ein. Dieser wurde nun vom Kassationsgericht für unzulässig erklärt.

Demnach müssten der Altlandeshauptmann und der ehemalige Amtsdirektor eigentlich die Brieftasche zücken. Laut Alto Adige planen deren Anwälte allerdings einen weiteren Rekurs vor dem Gerichtshof in Straßburg.

Von: mk

Bezirk: Bozen