Von: mk
Meran – Mit Genugtuung stellen Cristina Kury und Toni Ladurner von der Meraner Liste Rösch/Grüne fest, dass die SVP des Bezirks Burggrafenamt im Bereich Mobilität anscheinend umzudenken beginnt. „Stand für die Edelweiß-Partei bisher der möglichst ungebremste Autoverkehr im Mittelpunkt und wurden Lösungen für die Mobilität in Meran und Umgebung auf den Tag nach der Eröffnung des zweiten Teils der Nordwest-Umfahrung verschoben, heißt nun für die Bezirks-SVP das neue Zauberwort ‚vernetztes Konzept‘“, erklären Kury und Ladurner.
„Angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen, bei denen nicht nur Autofahrer wahlberechtigt sind und aufgrund der alarmierenden Situation der Schadstoffbelastung durch den motorisierten Verkehr (bestätigt durch einen SVP-Landesrat), wäre es natürlich unklug, weiterhin nur den Autoverkehr im Fokus zu haben, den öffentlichen Nahverkehr durch lange Umwege und verstopfte Straßen unattraktiv zu machen und dem Rad- und Fußverkehr viele Behinderungen zuzumuten“, so die Meraner Grünen.
Die SVP besinne sich nun auf die Studie „Nachhaltige Mobilität Burggrafenamt“ (NAMOBU 2013) der Bezirksgemeinschaft, die sie bis jetzt nicht ernst genommen habe. Diese Studie sehe für Meran die Priorität in den Bereichen Fahrrad, Fußgänger und öffentlicher Verkehr vor und eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs. Die Mobilitätspolitik der Gemeinde Meran unter Bürgermeister Paul Rösch und Stadträtin Madeleine Rohrer versuche, genau diese Empfehlungen umzusetzen. Die Stellungnahme der Bezirks-SVP erhöhe nun die Chance, dass Lösungen für eine nachhaltige, sanftere und gesündere Mobilität weniger Widerstand zu erwarten haben, sind Kury und Ladurner überzeugt.
„Es ist kurios, aber verständlich, dass die Kursänderung der SVP ihren Mitgliedern und Wählern in einer als Kritik an der ‚grünen‘ Verkehrspolitik verpackten Stellungnahme präsentiert werden muss, indem z.B. nicht näher definierte ‚Schikanen‘ gegen die Autofahrer angeführt werden. Aber positiv ist, dass die in Meraner SVP-Kreisen umstrittenen straßenunabhängigen Verbindungen nach Schenna und Tirol ausdrücklich befürwortet werden. Wir fänden es super, wenn die Bezirks-SVP in dem gewünschten vernetzten Konzept auch andere Anregungen der NAMOBU-Studie mittragen würde, die zur Verringerung des motorisierten Individualverkehrs beitragen. Wir denken dabei z.B. an die Definition gemeinsamer Regeln für die Ansiedlung von Einkaufszentren, Ausweisung von Gewerbezonen und für die Entwicklung im touristischen Bereich, die Verkehr anziehen“, so Kury und Ladurner.
Das Mobilitätszentrum am Bahnhof sei ein wichtiges Element zur Steuerung des Verkehrs und habe auch für die Liste Rösch/Grüne hohe Priorität. Dessen Realisierung hänge maßgeblich davon ab, ob die Stadtwerke sich zum raschen Bau der Tiefgarage am Bahnhof verpflichten und ob einige noch offene Fragen mit der Landesverwaltung und mit Privaten zügig geklärt werden können. Aber wenn „nachhaltige Mobilität“ wirklich das Ziel der SVP sei, dann seien die Aussichten auf eine bessere Abstimmung der Verkehrspolitik im Bezirk gut, erklären Kury und Ladurner abschließend.