US-Präsident Joe Biden bei seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung

Nahost und Ukraine beherrschen Auftakt der UN-Generaldebatte

Dienstag, 24. September 2024 | 20:51 Uhr

Von: APA/AFP/dpa

Der eskalierende Nahost-Konflikt und der Krieg in der Ukraine haben am Dienstag in New York den Auftakt der UNO-Generaldebatte mit Staats- und Regierungschefs aus aller Welt beherrscht. US-Präsident Joe Biden warnte vor einem “umfassenden Krieg” im Libanon und appellierte an die Konfliktparteien, weiter an einer diplomatischen Lösung zu arbeiten. UNO-Generalsekretär António Guterres sagte, der Libanon stehe “am Rande des Abgrunds”.

“Niemand hat ein Interesse an einem umfassenden Krieg”, sagte Biden angesichts des seit Tagen eskalierenden Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon. “Auch wenn die Situation eskaliert ist, ist eine diplomatische Lösung noch möglich”, so der US-Präsident. Biden ging zugleich auf den mit der Lage im Libanon verbundenen Gazakrieg ein, der am 7. Oktober durch den Überfall der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel ausgelöst worden war. Es sei Zeit, “diesen Krieg zu beenden” und ein Abkommen zu schließen, sagte der US-Präsident. Das von den Vereinigten Staaten, Katar und Ägypten vermittelte Abkommen werde “die Geiseln nach Hause bringen” sowie “das Leiden im Gazastreifen lindern”, sagte Biden.

UNO-Generalsekretär Guterres mahnte, die in New York versammelten Staats- und Regierungschefs “sollten alle über diese Eskalation alarmiert sein”. Es müsse alles getan werden, “um zu verhindern, dass der Libanon zu einem weiteren Gaza wird”. Die Situation im Gazastreifen sei “ein ständiger Albtraum, der die ganze Region ins Chaos zu stürzen droht”, sagte Guterres weiter.

Eine scharfe Attacke gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu ritt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. “So wie Hitler vor 70 Jahren durch die Allianz der Menschheit gestoppt wurde, so müssen auch Netanyahu und seine Mörderbande durch die Allianz der Menschheit gestoppt werden”, sagte Erdogan in New York. Dem UNO-Sicherheitsrat attestierte der türkische Staatschef Tatenlosigkeit mit Blick auf Gaza, er wiederholte auch den Vorwurf des “Völkermordes” an Israel. “Hey Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, worauf wartet ihr noch, um dem Völkermord in Gaza Einhalt zu gebieten, um dieser Grausamkeit, dieser Barbarei ein Ende zu setzen?”

Das Außenministerium in Wien reagierte empört auf die Aussagen Erdogans. “Vergleiche mit dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte sind mehr als entsetzlich. Wir lehnen eine derartige Polemik, wie sie der türkische Präsident betreibt, ab. In einer solch alarmierenden Phase Öl ins Feuer zu gießen, ist völlig unverantwortlich. Jeder sollte sich um Deeskalation bemühen, in Worten und Taten”, postete das Ministerium Dienstagabend auf X.

Unterdessen verschob Netanyahu seine Reise zur UNO-Generaldebatte vor dem Hintergrund des Konflikts mit der Hisbollah abermals. Statt am Mittwoch werde Netanyahu nun am Donnerstag in New York ankommen und am Freitag seine Rede vor der UNO-Vollversammlung halten, hieß es von israelischer Seite.

Ebenfalls ab Donnerstag ist ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg in New York zu Gast. Schallenberg wird im UNO-Head Quarter eine Rede halten. Außerdem sind bis Freitagmittag rund zehn bilaterale Treffen geplant. Dienstagnachmittag plant zudem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an einer Sitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen teilzunehmen. Vor der Vollversammlung soll er Mittwochvormittag sprechen. In der kommenden Woche sollen bei der Generaldebatte mehr als 140 Staats- und Regierungschefs Reden halten.

Kommentare

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9 Kommentare auf "Nahost und Ukraine beherrschen Auftakt der UN-Generaldebatte"


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Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
19 Tage 8 h

Tick, tack, tick, tack….

Doolin
Doolin
Kinig
19 Tage 4 h

…UNO ist zahnlos…

Skye
Skye
Tratscher
18 Tage 23 h

Die Israelis treiben es derzeit einfach zu weit!! Das kann nicht gut enden! Sollte irgendwann in den USA die Unterstützung für die radikalen Juden nachlassen, dann gibt das eine Katastrophe. Schon jetzt ist der Hass auf beiden Seiten Maßlos! Und das alles im Namen Gottes!!?!?

Ninni
Ninni
Kinig
18 Tage 17 h

…im Namen Gottes ???

ups…Gott hat auf Erde, einen grossen Affenzirkus erschaffen.

Sorry..
..und der Papst reist in armen Länder wo man verhungert, er selbst gibt dafür Millionen aus…ähhh ??? 😓

fingerzeig
fingerzeig
Superredner
18 Tage 22 h

biden warnt einerseits u schürt anderseits.

So ist das
18 Tage 10 h

Das machen schon andere, die sich als demonratisch gewählt betrachten 🤔

faif
faif
Superredner
18 Tage 21 h

….ich frage mich wer dem “heiligen land” den namen gab, wenn dort immer nur krieg herrscht!?

TheP
TheP
Tratscher
19 Tage 3 h

Reden hilft, Gelaber bleibt aber Gelaber selbst wenn es bon Who is Who vorgetragen wird. Aber wie heißt es so schön, die Hoffnung stirbt zum Schluss.

So ist das
18 Tage 10 h

…“So wie Hitler vor 70 Jahren durch die Allianz der Menschheit gestoppt wurde, so müssen auch Netanyahu und seine Mörderbande durch die Allianz der Menschheit gestoppt werden”, sagte Erdogan in New York…

Sagt der Diktator, der ein Freund Putins und Irans ist. 🤔🤔🤔

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