Von: mk
Bozen – Das Institut für den sozialen Wohnbau der Autonomen Provinz Bozen (WOBI) nimmt auf nationaler Ebene eine Spitzenposition bei der Verwaltung des öffentlichen Wohnungsbestandes ein. Dank einer ständigen Überwachung und einer engen Zusammenarbeit mit den Ordnungskräften hat das WOBI das Phänomen der illegalen Besetzungen vollständig beseitigt und hält die Zahl der im Jahr 2025 in der Landeshauptstadt Bozen abgeschlossenen Zwangsräumungsverfahren bei lediglich 0,1 Prozent. Ein Wert, der Südtirol zu einem Vorzeigebeispiel auf nationaler Ebene macht.
Auch die Mietrückstände – eine der Hauptursachen für Zwangsräumungen und in Italien oft alarmierend hoch, mit Provinzen, die bis zu 70 Prozent erreichen – sind in den WOBI-Wohnungen auf drei Prozent beschränkt. Die Mieterservicestalle in Bozen bearbeitet durchschnittlich rund vierzig festgestellte Fälle pro Jahr, nimmt Anzeigen und Meldungen entgegen und leitet die notwendigen Überprüfungen sowie die entsprechenden Maßnahmen ein. Die Zahl der durchgeführten Räumungen in Bozen ist gestiegen.
Die jüngste Räumung fand am vergangenen Mittwoch in einem WOBI-Gebäude in der Nicolò-Rasmo-Straße statt, wo ein Mieter nach wiederholten Verstößen gegen die Hausordnung und aufgrund von Hinweisen anderer Bewohner per Räumungsbeschluss aus der Wohnung gewiesen wurde. Die letzten Fälle betrafen Gebäude am Matteotti-Platz und im Neustifterweg, bei denen es um Verstöße gegen die Hausordnung und um die Aufnahme von externen Personen ging – teils im Zusammenhang mit Drogendelikten.
„Die jüngsten Daten aus der Beobachtungsstelle für den öffentlichen Wohnbau bestätigen, dass das Thema der illegalen Besetzungen und Räumungen zentral für die Verwaltung des öffentlichen Wohnungsbestandes ist“, erklärt die WOBI-Präsidentin Francesca Tosolini. „Ich verfolge die Entwicklung dieses Phänomens auf nationaler Ebene sehr aufmerksam. In diesem Kontext hebt sich der Wert des WOBI deutlich ab: Das Institut verzeichnet keine einzige illegale Besetzung.“
Ein Ergebnis, das kein Zufall ist, sondern das Resultat kontinuierlicher Prävention, Kontrolle und Präsenz vor Ort. „Unser Institut arbeitet mit einem aktiven und bürgernahen Überwachungssystem, das jeden Versuch von Illegalität frühzeitig erkennt und unterbindet – dank der unverzichtbaren Unterstützung durch die Staatspolizei und die Stadtpolizei“, betont Tosolini. „Die Gespräche mit dem Quästor von Bozen, Giuseppe Ferrari, und dem Kommandanten der Stadtpolizei Bozen, Fabrizio Piras, sind regelmäßig und entscheidend, um schnell und sicher eingreifen zu können. Dieser Wert reiht uns auf nationaler Ebene unter die wenigen Einrichtungen vergleichbarer Größe ein, die keine Fälle illegaler Besetzungen aufweisen – und bestätigt die Wirksamkeit des vom Landesressort geforderten WOBI-Ansatzes: streng, transparent und auf den Schutz der Rechte ehrlicher Bürger ausgerichtet.“
Das WOBI schreitet ein, wenn die Voraussetzungen für den Verbleib in der Wohnung nicht mehr gegeben sind. In 70 bis 80 Prozent der Fälle gelingt es bereits in einer frühen Phase zu einer einvernehmlichen Lösung, auch dank des Einsatzes der Sozialdienste.
Gelegentlich kommt es zu versuchten Besetzungen oder zum Lagern in WOBI-Garagen. Das WOBI handelt sofort, sobald es von einer Situation erfährt – mit umgehenden Räumungen durch die Ordnungskräfte, um unbefugte Personen zu entfernen, die besetzten Räume zu säubern und Ordnung wiederherzustellen. Der jüngste Fall ereignete sich erst in dieser Woche: Nach einer Meldung über eine mögliche Besetzung wurde eine Garage geräumt. Die Polizei entfernte die unbefugte Person, stellte die Ordnung wieder her und ermöglichte die Reinigung des Objekts. „Ich danke dem Quästor Ferrari für die wertvolle Unterstützung und eine in kürzester Zeit und mit höchster Effizienz durchgeführte Aktion“, unterstreicht die Präsidentin.
Auch der Quästor von Bozen, Giuseppe Ferrari, betonte diese Zusammenarbeit: „Wir haben die bewährten Verfahren genutzt, die wir Mitte Juni bei einem Treffen mit Präsidentin Tosolini besprochen haben. Die Staatspolizei ist stets bereit, das Institut bei der Bewältigung von Fällen mangelnder Rechtstreue zu unterstützen.“ Auch Mieter von Garagen müssen – nach vorheriger Abmahnung – mit dem Entzug des Nutzungsrechts rechnen, wenn sie die Garagen zweckwidrig verwenden oder unbefugten Personen das Lagern gestatten.
„Es ist wesentlich, dass Wohnungen und Garagen beim WOBI ordnungsgemäß genutzt werden und dass es dann, wenn Unregelmäßigkeiten festgestellt werden, umgehend reagiert wird. In Zusammenarbeit mit dem eingesetzten Wachdienst und den Sicherheitskräften handeln wir im Interesse jener Mieter, die sich gewissenhaft an die Regeln halten und werden weiterhin bei missbräuchlicher Nutzung durchgreifen,“ urteilt Landesrätin Ulli Mair und bedankt sich bei allen Beteiligten.
Der Erfolg des WOBI bei der Lösung dieser Situationen ist auch auf die aktive Rolle und das Verantwortungsbewusstsein der Mieter selbst zurückzuführen. Die Bewohner melden Unregelmäßigkeiten und Fehlverhalten, was dem Institut ermöglicht, die notwendigen Überprüfungen einzuleiten. „Unser Ansatz ist streng, transparent und auf den Schutz der Rechte ehrlicher Bürger ausgerichtet“, schließt Präsidentin Tosolini. „Deshalb möchte ich allen Mietern, die uns mit ihren Meldungen täglich helfen, die Ruhe und Sicherheit unserer Gemeinschaften und Wohnungen zu gewährleisten, einen besonderen Dank aussprechen.“
Das WOBI
Das Institut für den Sozialen Wohnbau Südtirols ist eine öffentlich-rechtliche Körperschaft, die seit 1972 ausschließlich in die Zuständigkeit der Autonomen Provinz Bozen fällt. Es errichtet, kauft, saniert und verwaltet Sozialwohnungen zu leistbaren Mieten. Der Gebäudebestand des WOBI umfasst über 13.500 Wohnungen in der gesamten Provinz und sichert rund 30.000 Familien und Menschen in wirtschaftlich und sozial prekären Situationen das Recht auf Wohnen.
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