Von: ka
Bozen/Rom – Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bestätigt, „was wir im Grunde schon lange wissen: die Coronakrise verstärkt die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen“, nimmt die SVP-Kammerabgeordnete und Landesfrauenreferentin Renate Gebhard zum am heutigen Dienstag veröffentlichten OECD-Bericht Stellung.
Die weltweite Pandemie hat Frauen stärker getroffen als Männer: Das bekräftigt ein aktueller Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. „Es sind dabei insbesondere die Mütter, die in dieser Situation die Last der Kinderbetreuung und der Familienarbeit tragen“, unterstreicht die Südtiroler Parlamentarierin und SVP-Frauenreferentin Renate Gebhard. „In der Folge hat sich der sogenannte ‚Gender-Gap‘ vergrößert“, weiß Gebhard, „was sich unter anderem in erhöhten Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt zeigt“, so die Politikerin. Die aktuellsten Daten des staatlichen Statistikinstitutes ISTAT zeigen zudem einen weiteren Rückgang der Geburtenrate in Italien, “eine mehr als besorgniserregenden Entwicklung”, so die SVP-Fraktionssprecherin in der Abgeordnetenkammer.
„Beide Kennzahlen sind Indikatoren dafür, was die OECD zu Recht als Krise der Frauen bezeichnet“, so Gebhard. Es sei daher umso wichtiger, dass die italienischen Regierung Maßnahmen ergreift – zum Teil ist das bereits passiert –, um diesem Missstand entgegen zu wirken. Dabei ist es laut Gebhard besonders wichtig, dass der Wiederaufbauplan Strategien zur Förderung von Frauen enthält. „Der Wiederaufbauplan sieht etwa vor, dass der Zugang für Unternehmen zu bestimmten finanziellen Förderungen an die Beschäftigung von Jugendlichen und Frauen gekoppelt ist“, erklärt Gebhard. Zudem sehe bereits das letzte Haushaltsgesetz für 2022 Steuererleichterungen bei der Beschäftigung von Frauen in bestimmten Situationen vor.
„Chancengleichheit ist in allen Wirtschaftsmaßnahmen als strategische und themenübergreifende Aufgabe verstärkt mitzudenken und diesbezüglich sind erste Schritte in die richtige Richtung erkennbar“, sieht die Frauenpolitikerin einen Lichtblick, wobei der Weg aber noch ein langer sei. „Zweifelsohne müssen die aktuellen Daten in die aktuelle Haushaltsdiskussion und in die nächsten anstehenden Gesetzestexte und Dekrete einfließen“, fordert Renate Gebhard, „denn nur so wird es mittel- und langfristige Ergebnisse aus dieser Krise und mehr Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern geben“, fordert die Landesfrauenreferentin ein rasches Handeln, „damit die Krise nicht noch mehr Opfer hinterlässt.“