Erste Sitzung des Südtiroler Monitoringausschusses

Pandemie hat Menschen mit Behinderungen schwer getroffen

Freitag, 11. September 2020 | 16:41 Uhr

Bozen – Der Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen traf sich am 11.September 2020 erstmals wieder seit Beginn des Corona-Notstands im Repräsentationssaal des Landtages. Während der ersten Phase fand ein regelmäßiger Austausch durch Videokonferenzen statt. Bei der Sitzung am Freitag waren neben der Vorsitzenden Michela Morandini die Mitglieder Dorothea Passler, Max Silbernagl, Leonidas Sarti, Benedikt Gasser sowie die Mitarbeiter der Geschäftsstelle anwesend.

Während des Lockdowns haben sich aufgrund der verschiedenen Einschränkungen neue Anliegen und Bedürfnisse für Menschen mit Behinderungen ergeben. Diese Anliegen wurden bei der internen Sitzung thematisiert. Einen besonderen Schwerpunkt dabei bildete das Thema „Digitalisierung als Chance und Risiko in Zeiten des Coronavirus“, zu dem einige Mitglieder des Ausschusses einen von ihnen verfassten Text vortrugen. Die Ergebnisse werden den politischen Vertreterinnen und Vertretern vorgestellt.

Zu diesem Thema fand auch ein Treffen mit der Geschäftsführerin der Südtiroler Verbraucherzentrale Gunde Bauhofer statt, welche dem Monitoringausschuss das Projekt „All e-nclusive: Technologien – Beeinträchtigungen – Armut“ vorstellte. Mit diesem Projekt sollen neben benachteiligten Menschen auch Menschen mit Behinderungen an die Technologien herangeführt und bei deren Nutzung unterstützt werden. „Auf der Grundlage ihrer Qualitätschartas bemüht sich die Verbraucherzentrale schon seit langem, die Rechte der Menschen mit Behinderung zu berücksichtigen, und wir hoffen, dass uns dies immer besser gelingt“, erklärte Bauhofer, „ich bin heute auch hier, um dazu nützliche Hinweise zu sammeln.“

„Als Monitoringausschuss ist es unsere Aufgabe, über die Rechte von Menschen mit Behinderungen laut UN-Behindertenrechtskonvention zu informieren“, erklärt die Vorsitzende des Monitoringausschusses Michela Morandini. „Zum Thema ‚Kommunikation und Technologien‘ sieht die UN- Konvention insbesondere vor, dass die Vertragsstaaten durch geeignete Maßnahmen Menschen mit Behinderungen einen gleichberechtigten Zugang zu Informations-, Kommunikations- und anderen Diensten, einschließlich elektronischer Dienste ermöglichen. Da das Projekt der Verbraucherzentrale diese Zielsetzung hat, war es dem Monitoringausschuss wichtig, genauere Informationen dazu zu sammeln, um so auch die Bevölkerung besser zu diesem Thema sensibilisieren zu können.“ Das Treffen bildete auch die Grundlage für eine künftige Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale zu weiteren Themen, die Menschen mit Behinderungen betreffen.

Weitere Themen der Sitzung waren das Zutrittsrecht von Assistenzhunden für Menschen mit Behinderungen in öffentlichen Verkehrsmitteln und Orten, zu dem im vergangenen Juli ein Treffen stattgefunden hat, sowie eine Broschüre zu den Rechten von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen, die derzeit in Ausarbeitung ist.

Abschließend wurde daran erinnert, dass am 30. Oktober 2020 von 14.00 bis 18.00 Uhr im NOI-Techpark in Bozen die öffentliche Sitzung stattfindet, dieses Jahr zum Thema der inklusiven Freizeitgestaltung für Menschen mit Behinderungen in Südtirol. Die Anmeldungen sind seit letzter Woche und noch bis Freitag, 16. Oktober offen. Weitere Informationen zur Sitzung und zur Anmeldung gibt es auf der Homepage der Gleichstellungsrätin www.gleichstellungsraetin-bz. org oder telefonisch unter der Nummer 0471 946003.

Von: mk

Bezirk: Bozen