Abkommen mit der Gemeinde geplant

Pferderennplatz Meran: Land strebt Mehrheitsbeteiligung an

Dienstag, 26. März 2019 | 16:02 Uhr

Bozen/Meran – Um den Meraner Pferderennplatz aufzuwerten und zu beleben, will das Land mit der Gemeinde ein Abkommen zur Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung schließen.

Der mit Gebäuden und Grünflächen rund 35 Hektar umfassende Pferderennplatz in Meran wurde 1935 nach Plänen von Vietti Violi in rationalistischem Baustil errichtet. “Sowohl die Gebäude als auch die anderen Anlagen müssten saniert und angepasst werden – viel wichtiger aber ist es, das Potential der Anlage, die weit über die Gemeinde hinaus kulturell, sozial und touristisch interessant sein kann, noch besser auszunutzen und den Pferderennplatz Meran zum Pferderennplatz Südtirol zu machen, zudem soll der Rennplatz auch für internationale Wettkämpfe Austragungsort sein”, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher. “Wir müssen deshalb die nötigen Synergien schaffen. Eine Möglichkeit wäre es, der Gemeinde das Ex-Böhler-Gebäude zu übergeben, die Modernisierung des Pferderennplatzes mitzufinanzieren und im Gegenzug 60 Prozent der Anteile am Platz zu erhalten”, erklärt Kompatscher.

Einen von Hochbaulandesrat Massimo Bessone vorgelegten Vorschlag hat die Landesregierung heute grundsätzlich gutgeheißen und will nun in diese Richtung weiterarbeiten. Kompatscher und Bessone werden somit mit der Gemeinde Meran Verhandlungen aufnehmen.

“Unser Ziel ist es, den Pferderennplatz zu einem Referenzzentrum auf europäischer Ebene für Pferde und Reiten in allen Formen zu machen, also nicht nur für Wettkämpfe, sondern auch für Freizeit und sogar Forschung”, betont Bessone. Auch darüber hinaus soll die Struktur laut Landesrat breiter genutzt werden. Bessone nennt als Beispiele ganzjährige Zusatzaktivitäten, Ausbildungsangebote für Berufe mit Pferden, ein Haflinger-Zentrum, eine Klinik und Reha für Pferde, Kultur-, Sport- und Freizeitveranstaltungen, Angebote für Kinder und Schulen, ebenso wie die gemeinsame Arbeit mit den Gärten von Schloss Trauttmansdorff und der Therme Meran. Nicht zuletzt sollten auch ein Restaurant und Räume für Freizeitaktivitäten oder Tagungen eingeplant werden, so der Landesrat.

Genaue Ziele und Investitionen sowie ein Plan für die Entwicklung des Pferderennplatzes in Mais sollen von einem Verwaltungskomitee mit drei von der Landesregierung ernannten Mitgliedern und zwei Vertretern der Stadt Meran vorgelegt werden. “Für die Investitionen müssen noch genaue Schätzungen vorgenommen werden”, sagt Bessone. Wie die Modernisierung schlussendlich aussieht, wird über einen international ausgeschriebenen Architekturwettbewerb ermittelt.

Aktuell beginnt die Rennsaison am Pferderennplatz Meran mit rund 140 Wettkämpfen im Mai und dauert bis Oktober. Der Gebäudekomplex des Pferderennplatzes erstreckt sich entlang der 2000 Meter langen Rennbahn, längs derer die beiden Tribünen für Publikum und Ehrengäste sind. Zu den Tribünen gelangt man an der Hinterseite zur Gampenstraße über zwei großräumige Treppenhäuser oder an der Vorderseite über geschwungene Außentreppen. Abgerundet wird die Struktur durch Stallungen, Nebenräume für die Abwicklung der Wettkämpfe und drei Bars und Restaurants. Die technischen Merkmale der Rennbahnen und der verschiedenen Parcours zählen zu den vollständigsten und selektivsten in Europa. Aus diesem Grund treffen sich in Meran, vor allem in der Sommersaison, viele verschiedene Teams aus dem ganzen Kontinent.

Der “Borgo Andreina”, der wenige 100 Meter entfernt liegt, gehört ebenfalls zur Pferderennbahn und wird als Wohnkomplex für Jockeys und Stalljungen genutzt.

Von: mk

Bezirk: Bozen, Burggrafenamt