Von: luk
Bozen – Landtagsabgeordneter Franz Ploner übt scharfe Kritik am Umgang des Südtiroler Sanitätsbetriebs mit Geldern für Forschung und Lehre. Hintergrund ist die Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage Ploners zur Zukunft des Dienstes für Innovation, Forschung und Lehre (IRTS) sowie des mit einer Million Euro ausgestatteten Forschungsfonds SFPR (South Tyrolean Fund for the Promotion of Scientific Research). Beide Einrichtungen werden derzeit vom Sanitätsbetrieb überprüft.
Ploner zeigt sich überrascht darüber, dass ausgerechnet mit öffentlichen Mitteln finanzierte Strukturen wie der IRTS oder der SFPR ohne klare strategische Linie und mit mangelhafter Transparenz betrieben werden. So sei etwa die Vergabe der Fördermittel an die private Paracelsus Universität Salzburg nicht über ein öffentliches Ausschreibungsverfahren erfolgt, sondern auf Basis einer internen Entscheidung.
Auch zur Besetzung leitender Funktionen bleibt laut Ploner vieles unklar. Die kommissarische Leitung des IRTS durch Michael Mian habe über vier Jahre angedauert – obwohl gesetzlich eine maximale Dauer von acht Monaten vorgesehen ist. Landesrat Hubert Messner rechtfertigte dies mit anstehenden rechtlichen Änderungen und einer geplanten Neuausrichtung von 51 Primariaten, die noch ausgeschrieben werden müssten.
Zudem kritisiert Ploner, dass bereits 2020 eine Studie über die Zielsetzungen des IRTS an die Universität Bocconi vergeben wurde, über deren Inhalt oder Umsetzung bislang wenig bekannt sei.
Ploner fordert vom Sanitätsbetrieb eine klare, transparente und strategisch fundierte Planung für Forschung und Innovation im Gesundheitswesen. Er warnt davor, dass auch Gelder aus dem jüngst beschlossenen Nachtragshaushalt – rund 68 Millionen Euro – ohne klare Zielvorgaben in vergleichbare Projekte fließen könnten. Im Sinne der Steuerzahler brauche es jetzt verlässliche Strukturen und nachvollziehbare Entscheidungen.
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