Von: apa
Rund 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind Samstagnachmittag bei der Innsbrucker “Pride Parade” durch das Zentrum der Landeshauptstadt gezogen. Die Organisatoren beschworen dabei eine “Happy Pride in schwerer Zeit”. Auf größere Ansprachen wie im vorigen Jahr wurde heuer verzichtet, stattdessen setzte man auf einen bunten Umzug mit musikalischer Begleitung aus Lautsprechern.
Ihren Ausgang hatte die Parade bei der Messehalle genommen und war anschließend durch die Innenstadt und schließlich wieder zurück zum Startpunkt gezogen. Es gehe darum, “die Liebe zu den Menschen hinaus zu strahlen”, hieß es bei einer kurzen Begrüßung von einem der Organisatoren der “Pride Tirol”.
Schließlich nahmen vier Pride-Gefährte – drei kleinere Lkw und ein Traktor – ihre Fahrt auf. Diese standen jeweils für ein bestimmtes “Label”: “Pride-Tirol”, der “Tag der Kulturarbeit”, ein Vehikel aus dem Umfeld der SPÖ und eines der NEOS. Die auf den Gefährten zu lesenden Botschaften waren sich aber naturgemäß nicht unähnlich: “Kultur braucht Raum und Transparenz” war etwa zu lesen, oder auch “Du bist richtig so wie du bist” oder “Hetero-Sein war meine Phase”.
Symbolische Gesten herrschten beim Demozug vor
Überraschend leise – abgesehen von der laut hämmernden Musik mit satten House-Beats – ging dann der Demozug an sich über die Bühne. Man setzte vor allem auf symbolische Gesten: Eine übergroße Regenbogenflagge war schwer zu übersehendes Zentrum des Umzugs – gleich hinter dem “Pride-Tirol”-Lkw. Lautstarke Parolen waren hingegen nicht zu vernehmen. Lediglich ein inbrünstig durch die Lautsprecher dröhnendes “Happy Pride” begleitete die Parade. Politischer war so manches T-Shirt – zum Beispiel jenes, das “Orbans Albtraum” heraufbeschwor.
Zentral war auch die ausgewählte Musik. Zu hören war etwa “Lady Marmalade” aus dem Film “Moulin Rouge”, “Samba De Janeiro” von Bellini, “Hit Me Baby One More Time” von Britney Spears oder “Survivor” von Destiny’s Child. Im Laufe des Demozugs mischten sich dann schließlich doch noch vereinzelt Slogans unter die Musik. So wurde kurz “Hoch die internationale Solidarität” skandiert und davon gesprochen, dass “niemand frei ist, solange nicht alle frei sind”. Diese Inhalte ebbten aber rasch ab, während sich der Parade auch unterwegs immer neue Teilnehmer anschlossen.
Parade heuer etwas anders
Die Innsbrucker “Pride Parade” erfuhr heuer einen gewissen Relaunch. Während man im vergangenen Jahr außerhalb der Innenstadt bei der Olympiaworld startete und auch auf Party samt kulinarischer Verpflegung setzte, ging das Ganze heuer zum einen wesentlich spartanischer über die Bühne und lag der Fokus auf der Parade selbst sowie auf der Innenstadt als Hauptschauplatz. Versprochen hatte man sich nicht zuletzt auch einen Schulterschluss mit der Innsbrucker Kulturszene. “Es geht uns um ein Brückenbauen zwischen Pride und dem kulturellen Leben der Stadt”, erklärte Parade-Leiter und Gemeinderat Mesut Onay im Vorfeld gegenüber der APA.
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