Von: axa
Brixen – Bei der Veranstaltung „Zukunft der Landwirtschaft” in Brixen erhielten die ZuschauerInnen die Gelegenheit, mit drei ExpertInnen über die verschiedenen Möglichkeiten einer nachhaltigen Landwirtschaft zu diskutieren.
Eingeladen waren Thomas Waitz, Biobauer und EU-Parlamentarier der Grünen, Urban von Klebelsberg, langjähriger Stiftsverwalter von Kloster Neustift und Elda Dalla Bona, Leiterin von „GASlein“ (Gruppo di acquisto solidale).
Es wurde unter anderem über den Unterschied von nachhaltiger und biologischer Landwirtschaft gesprochen: Urban von Klebelsberg verwies darauf, dass nachhaltige Produktion nicht immer biologisch und umgekehrt biologische Erzeugnisse nicht unbedingt nachhaltig sein müssen.
Er plädierte dafür, Landwirte „mitzunehmen“, denn der Biotrend komme vom Markt und ließe die Bauern erkennen, dass sie mit nachhaltiger biologischer Produktion mehr verdienen können. Dies würde laut von Klebelsberg zu einem Umdenken der Bauern führen, biologische Anbauweise sei für sie vorteilhafter.
Elda Dalla Bona sprach unter anderem darüber, dass viele Biogeschäfte zu teuer verkaufen würden. Wir in Südtirol seien es gewohnt, sehr hohe Preise „auszuhalten“, das würde die Menschen jedoch davon abhalten, biologisch einzukaufen; stattdessen machten sie ihre Einkäufe lieber in den Supermärkten. Darauf kam aus dem Publikum der Einwand, dass ein Südtiroler Bauer nicht mit den Preisen des Großhandels konkurrieren könne.
Thomas Waitz plädierte dafür, die Umweltauswirkungen der Produktionsweise der Erzeugnisse in den Preis einfließen zu lassen: Das Argument, auf einem herkömmlich produzierten Apfel seien nur geringe Rückstände von Pestiziden, sei hinfällig, wenn dafür die Anbauweise dieses Apfels massive Umweltschäden verursacht habe.
Die EU müsse mehr Fördermittel für kleine Strukturen wie Hofläden bereitstellen, Tourismus und Landwirtschaft müssten verstärkt zusammenarbeiten, denn das Stichwort für eine nachhaltige Landwirtschaft sei die Regionalisierung.
Die Veranstaltung wurde von der Grünen Bürgerliste Brixen und den Südtiroler Grünen organisiert.